Türkei sendet Konvois: Hilfslieferung für Dscharablus

DAILY SABAH
DSCHARABLUS, Syrien
Veröffentlicht 05.10.2016 00:00
Aktualisiert 05.10.2016 11:39
(Yunus Paksoy, Daily Sabah, Foto)

Nach monatelanger Besatzung von Daish konnte die syrische Stadt Dscharablus an der türkischen Grenzen nun endlich befreit werden. Konvois brachten am Montag zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Hilfslieferungen in die Stadt. Eine Erleichterung für die Bewohner. Daily Sabah berichtet exklusiv vor Ort.

Die Freie Syrische Armee befreite die Stadt Dscharablus mit Hilfe von türkischer Unterstützung im Zuge der Operation „Schild des Euphrat". Nun benötigt die Dscharablus dringend humanitäre Hilfe. Die Regierung sorgt nun in Kooperation mit Nichtregierungsorganisationen dafür, dass die Stadt schnell wieder zum Alltagsleben zurückkehren kann.

Am Montag erreichten zwei Hilfskonvois auf Initiative der Jugendabteilung der Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) das befreite Gebiet. Daish zwang während ihrer dreijährigen Besatzung tausende Menschen auf die Flucht. Die Angst vor den Terroristen und die Sorge um ihre Familien und Kinder zwang ein Großteil der Bevölkerung ihre Heimatstadt zu verlassen und in die Türkei zu fliehen.

Besonders Jugendliche gerieten zunehmend ins Visier der Terroristen. Daish zwang immer wieder Jugendliche und Teenager sich ihrer Terrororganisation anzuschließen und in ihrem Namen zu kämpfen, zu morden und zu sterben. Bevor Daish Dscharablus erreichte, lebten über 10.000 Menschen in Dscharablus. Als die Operation „Schild des Euphrats" gestartet wurde, waren es nur noch 1.500.

Im Zuge der Operation konnten die Bewohner schließlich wieder in ihre Heimatstadt zurückkehren. Zahlreiche Gebäude und Häuser wurden repariert oder neu erbaut.

Die Hilfskonvois brachten nun weitere Unterstützung: Säuglingsnahrung, Brot, Wasser, Nudeln, Olivenöl, Zucker, Reis, Schokolade und andere Grundnahrungsmittel wurden den Bewohnern zur Verfügung gestellt. Auch Betten wurden geliefert.

Sowohl die Kämpfer der Freien Syrischen Armee als auch die Bürger nahmen die Lieferungen herzlich in Empfang und waren dankbar für die Hilfe aus der Türkei: „Wir sind sehr dankbar für diese Hilfen. Dscharablus wird aus der Asche auferstehen", sagte einer der Befehlshaber der Freien Syrischen Armee im Gespräch mit Daily Sabah. Seinen Namen wollte er aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich nennen.

Auch Aisha, eine Bewohnerin aus Dscharablus ist „mehr als glücklich", dass sie endlich wieder zu Hause ist: „Gott sei Dank hat die Türkei uns unterstützt. Wir begrüßen die Hilfen wirklich sehr."

Im Gespräch mit Daily Sabah erzählt sie: „Das Leben normalisiert sich wieder. Wir probieren uns langsam wieder einzuleben. In der eigenen Heimat fühlt man sich immer noch am besten."

Seit Beginn der Befreiung sorgte die Jugendabteilung der AKP für humanitäre Versorgung der Stadt. Melih Ecertaş, Vorsitzender, plant die Stadt auch weiterhin zu unterstützen: „Als wir zum ersten Mal Lieferungen nach Dscharablus gebrachte haben, haben wir den Bewohnern versprochen, dass wir wiederkommen werden. Zum Glück können wir die Lieferungen auch in Zukunft fortsetzen", sagt er.

Ecertaş betonte daraufhin, dass die AK-Partei Dscharablus niemals im Stich lassen würde: „Die Türkei war schon immer die Stimme der Unterdrückten. So lange es uns gibt, werden wir immer an der Seite unserer Brüder und Schwester in Dscharablus stehen", macht er deutlich.

Neben den Jugendabteilung der AKP lieferten auch weitere Organisationen wie das Türkische Rote Kreuz oder andere Nichtregierungsorganisationen.

Schon seit 43 Tagen ist die Operation „Schild des Euphrats" aktiv. Die von der Türkei unterstützte Freie Syrische Armee hat seitdem große Fortschritte gemacht.

Die Operation ‚Schild des Euphrat' hat das Ziel, die Sicherheit der Grenzen zu verbessern, die Koalitionstruppen zu stärken und die Bedrohung von Terrororganisationen mit der Freien Syrischen Armee (FSA), insbesondere die Daesh, zu eliminieren.

Die Truppen der FSA stehen nun kurz vor Dabiq, einem für die Terrororganisation Daish wichtigen Standort, da diese für sie als heilige Stätte dient. Sobald die FSA in Dabiq ankommt, werden heftige Kämpfe erwartet. Ein Angriff wird in den nächsten Tagen erwartet.

Seit Beginn der Operation „Schild des Euphrats" wurden mehr als 1800 Daish-Ziele getroffen werden.

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