Nigeria: Mindestens 50 Tote bei Anschlag auf Moschee

AFP
BAUCHI, Nigeria
Veröffentlicht 21.11.2017 00:00
Aktualisiert 21.11.2017 17:38

Bei einem Selbstmordanschlag im Nordosten Nigerias sind am Dienstag mindestens 50 Menschen getötet worden. Mehrere Menschen seien verletzt worden, sagte Polizeisprecher Othman Abubakar der Nachrichtenagentur AFP. Der Selbstmordattentäter habe sich während des Morgengebets inmitten von Gläubigen in einer Moschee in der Stadt Mubi im Bundesstaat Adamawa in die Luft gesprengt. Der Anschlag wurde der Terrororganisation Boko Haram zugeschrieben.

"Es war ein Selbstmordattentäter, der sich unter die Gläubigen mischte", sagte Polizeisprecher Abubakar. "Als die Gebete stattfanden, zündete er seinen Sprengsatz." Die Katastrophenschutzbehörde in Adamawa und die Regionalregierung von Mubi bestätigten den Anschlag.

Ein Anwohner der Moschee, Abubakar Sule, sagte, er sei bei den Rettungsmaßnahmen dabei gewesen. 40 Menschen seien sofort tot gewesen, mehrere weitere seien mit schweren und lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Das Dach der Moschee sei durch die Explosion abgerissen worden. "Das ist eindeutig die Tat von Boko Haram", sagte er.

.Zwar bekannte sich zunächst niemand zu dem Anschlag, allerdings trug die Tat die Handschrift der Terroristen. "Wir kennen alle den Trend, wir beschuldigen niemanden spezifisch, aber wir kennen diejenigen hinter solchen Anschlägen", sagte der Polizeisprecher.

Auch der Anti-Terror-Experte der Modern Security Consulting Group in Berlin, Yan St-Pierre, sagte, der Anschlag passe ins Muster früherer Anschläge von Boko Haram. Die Gruppe sei noch lange nicht auf dem Rückzug, auch wenn die Zahl der Toten durch Boko-Haram-Anschläge zuletzt zurückgegangen sei. Dem jüngsten Global Terrorism Index (GTI) zufolge ging die Zahl der Todesopfer durch die Gruppe 2016 um 80 Prozent zurück.

Mubi liegt im Bundesstaat Adamawa und ist immer wieder Ziel von Anschlägen der Terrororganisation Boko Haram. Die Terroristen hatten die Stadt 2014 kurzzeitig eingenommen, bevor sie von Militär und Milizen wieder verjagt wurden.

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