Kongo: 20 Tote bei neuerlichem Ebola-Ausbruch

REUTERS
GOMA, Kongo
Veröffentlicht 02.08.2018 00:00
Aktualisiert 02.08.2018 12:35
AP

Im Osten des Kongo ist erneut Ebola ausgebrochen. Vier Menschen seien positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Mittwoch mit. Mittlerweile seien 20 Menschen gestorben.

Am Donnerstag sollen Experten des Gesundheitsministeriums in der Region eintreffen, um ein mobiles Labor einzurichten. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat damit begonnen, Mitarbeiter und Ausrüstung in die Region zu bringen, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte.

Die Krankheit tauchte in der Region um die Ortschaft Mangina auf, etwa 30 Kilometer südlich der Stadt Beni und 100 Kilometer von der Grenze zu Uganda entfernt.

In der Region kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen. Seit 2014 wurden etwa 1000 Zivilisten von bewaffneten Gruppen und Soldaten getötet.

In der Provinz leben etwa eine Million Flüchtlinge. "Es ist ein aktives Konfliktgebiet", sagte der zuständige WHO-Vizegeneraldirektor Peter Salama. "Die größte Hürde wird es sein, die betroffenen Menschen sicher zu erreichen."

Es ist bereits der zehnte Ausbruch der Infektionskrankheit seit Entdeckung des Virus 1976.

Erst vor wenigen Tagen war ein weiterer Ebola-Ausbruch im Nordwesten des Landes für überwunden erklärt worden. Dabei hatten kongolesische und internationale Mediziner schnell reagiert und einen experimentellen Impfstoff von Merck eingesetzt.

Fachleute gehen davon aus, dass Fledermäuse das Virus über große Distanzen transportieren. Menschen stecken sich über infiziertes Wildfleisch an, das auf Märkten im Kongo verkauft wird.

Bei einem Ausbruch von 2013 bis 2016 starben in den westafrikanischen Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea mindestens 11.300 Menschen an Ebola.

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