Blutspenden in zwei Bezirken von Florida wegen Zika-Virus gestoppt

AFP
MIAMI
Veröffentlicht 29.07.2016 00:00
Aktualisiert 29.07.2016 17:02
AP

Aus Sorge vor einer Ausbreitung des Zika-Virus dürfen die Bewohner zweier Bezirke im US-Bundesstaat Florida vorerst kein Blut mehr spenden. Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) ordnete am Donnerstag für die beiden Bezirke Miami-Dade und Broward einen sofortigen Stopp aller Blutspenden an. Es bestehe bei vier Zika-Patienten in Florida der Verdacht, dass sie sich in den USA selbst infiziert haben.

Das Blutspendeverbot bleibt laut FDA in Kraft, bis alle Blutspenden auf das Virus getestet werden können oder es Technologien gibt, die das Virus in den Blutspenden neutralisieren. Reisende, die sich in den vergangenen vier Wochen in den beiden Bezirken aufhielten, dürfen vorerst auch kein Blut mehr spenden. Die Behörde rief die anliegenden Bezirke auf, ebenfalls so rasch wie möglich Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

In Florida wurden bisher 381 Zika-Fälle registriert. Die meisten Betroffenen infizierten sich bei Reisen in Zika-Gebieten im Ausland. Bei jeweils zwei Infizierten in Miami-Dade und Broward wird derzeit allerdings untersucht, ob sie sich in Florida angesteckt haben. Dies könnte bedeuten, dass Mücken mit dem Virus in den USA präsent sind. Eine Epidemie wie vor allem in Brasilien und bis vor kurzem auch in Kolumbien gilt jedoch als unwahrscheinlich.

Die von Mücken und in seltenen Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheit ist in der Regel ungefährlich. Bei Schwangeren kann sie jedoch dazu führen, dass ihre Babys mit Mikrozephalie geboren werden. In diesem Fall haben die Kinder einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsverzögerungen führen kann. Bislang kamen in den USA zwölf Kinder mit Mikrozephalie zur Welt. Ein Impfmittel gegen das Virus gibt es derzeit noch nicht.

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