Acht Tote in New York bei Terroranschlag mit Kleinlaster

AFP
NEW YORK, USA
Veröffentlicht 01.11.2017 00:00
Aktualisiert 01.11.2017 08:53
AP

Bei einem mutmaßlichen Anschlag mit einem Kleinlaster in New York sind acht Menschen getötet worden. Elf weitere Menschen wurden bei dem Angriff am Dienstag im Stadtteil Manhattan verletzt, als ein Mann mit einem Pickup Fußgänger und Fahrradfahrer erfasste, wie die Behörden mitteilten. Bürgermeister Bill de Blasio bezeichnete den Angriff als "besonders feigen Terrorakt". US-Präsident Donald Trump kündigte eine Verschärfung der Einreisekontrollen an.

Der 29-jährige Fahrer wurde von der Polizei angeschossen und ins Krankenhaus gebracht. Er befand sich dort in Polizeigewahrsam. Zu seiner Identität machten die Behörden zunächst keine genaueren Angaben. Sie gingen davon aus, dass er ein Einzeltäter war.

Fernsehberichten zufolge handelte es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 29-jährigen Usbeken. Der Mann habe offenbar in Tampa im Bundesstaat Florida gelebt und sich zuletzt in New Jersey aufgehalten, wo der Kleinlaster gemietet worden sei. Er sei 2011 in die USA gekommen.

Trump bezeichnete den Angreifer als "sehr krank und gestört". Er fügte im Kurzbotschaftendienst Twitter hinzu, der Daesh-Terrororganisation dürfe nicht erlaubt werden, "in die USA zurückzukehren oder zu gelangen". Die Ermittlungsbehörden hatten allerdings zu diesem Zeitpunkt zumindest öffentlich keinen Hinweis darauf gegeben, dass der Angreifer mit der Daesh in Verbindung gestanden haben könnte. In einer weiteren Twitter-Botschaft schrieb Trump, er habe das Heimatschutzministerium angewiesen, das "Extreme Vetting Program" zur Sicherheitsüberprüfung von Einreisenden in die USA zu verschärfen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekundete bei Twitter die "Solidarität Frankreichs mit New York und den Vereinigten Staaten". Die britische Premierministerin Theresa May sagte, "zusammen werden wir das Böse des Terrorismus besiegen".

Der mutmaßliche Attentäter war laut Polizei-Angaben im Südteil von Manhattan nur wenige Blocks vom Denkmal für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 streckenweise auf einem Radweg gefahren. Er rammte mehrere Radfahrer und Fußgänger und kollidierte zuletzt mit einem Schulbus. Daraufhin verließ er seinen Truck, wobei er ein Paintball- und ein Luftgewehr in den Händen hatte. Von einem Polizisten wurde er in den Bauch geschossen.

Der Angreifer trug demnach also keine Feuerwaffen bei sich. Bei einem Paintballgewehr handelt es sich um ein Spielgerät, mit dem Farbkugeln verschossen werden. Es funktioniert ähnlich wie ein Luftgewehr, also mittels Luftdrucks. Paintball- und Luftgewehre sind weitaus weniger gefährlich als Feuerwaffen, können aber Verletzungen verursachen.

Ursprünglich hatte die Polizei mitgeteilt, der Angreifer habe "Nachbildungen" von Schusswaffen bei sich gehabt, was sich dann als nicht korrekt herausstellte.

Sechs Opfer des Angriffs starben nach Angaben der Behörden an Ort und Stelle, zwei weitere im Krankenhaus. Elf Menschen wurden demnach mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Unter den Verletzten sind demnach zwei Kinder, die in dem Schulbus unterwegs waren. Nach Angaben der argentinischen Zeitung "La Nación" waren fünf Argentinier unter den Toten. Der belgische Außenminister Didier Reynders sagte, eine Belgierin sei bei dem Angriff getötet und drei weitere Belgier verletzt worden.

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