Toronto: 12-jähriges Mädchen mit Kopftuch von Mann mit Schere angegriffen

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.01.2018 00:00
Aktualisiert 13.01.2018 14:37
REUTERS

Khawlah Noman, ein 12-jähriges Mädchen aus Toronto, ist am Freitag von einem Mann mit einer Schere angegriffen worden. Dieser soll laut Polizei versucht haben, das Kopftuch des Mädchen abzuschneiden und sei dann geflohen.

Das Opfer erzählte den Reportern, dass sie zu dem Tatzeitpunkt mit ihrem jüngeren Bruder zur Schule ging - als der Mann plötzlich mit einer Schere aufgetaucht sei.

„Er hat zweimal versucht, meinen Hijab zu schneiden", sagte sie. „Ich war wirklich verängstigt und verwirrt. Es beunruhigt mich, dass die Leute so was machen." Sie und ihr Bruder seien daraufhin weggerannt.

Die Polizei beschrieb den Angreifer als asiatisch aussehend - er soll einen schwarzen Kapuzenpulli und eine Brille getragen haben. Das Alter des Mannes schätzt man um die 20 - außerdem soll er etwa 1,80cm groß und von mittlerer Statur sein.

Die Behörden untersuchten den Vorfall weiterhin – die Tat soll sich um 9:00 Uhr morgens (Ortszeit) in der Nähe der Pauline-Johnson-Schule im Osten Torontos ereignet haben, teilte Polizeisprecherin Katrina Arrogante der Nachrichtenagentur AFP mit.

Das Mädchen soll nach der Tat einen etwa 30cm großen Schnitt auf der Rückseite ihres Kopftuch bemerkt haben. Anscheinend war diese Aktion nicht genug, denn in weniger als 10 Minuten soll er plötzlich wieder aufgetaucht sein. Lächelnd soll er versucht haben, sich nochmals am Hijab des Mädchens zu vergehen – bis er dann endgültig weggelaufen sei.

„Dies ist ein feiger Akt des Hasses." Die Tat repräsentiere nicht das, wofür man als Kanadier stehe, schrieb die Premierministerin von Ontario, Kathleen Wynne, in einer Twitter-Nachricht.

Wie auch an anderen Orten der Welt sind islamophobe Strömungen auch in Kanada zu einem Problem geworden. Islamfeindliche motivierte Übergriffe sind dort stark angestiegen - Moscheen gerieten bereits mehrfach ins Visier. Erst Im Januar vergangenen Jahres hatte ein Schütze sechs Menschen in einer Moschee in der französischsprachigen Stadt Quebec getötet.

Die kanadische Statistikbehörde „Statistics Canada" hatte festgestellt, dass die gemeldeten Hassverbrechen gegen Muslime in Kanada von 2014 bis 2015 von 99 Vorfällen auf 159 gestiegen sind - was einem Anstieg von ca. 60 Prozent entspricht.

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