Mann erschießt sich vor dem Weißen Haus in Washington

AFP
WASHINGTON
Veröffentlicht 04.03.2018 00:00
Aktualisiert 04.03.2018 14:26
AP

Vor dem Weißen Haus in Washington hat sich am Samstag ein Mann erschossen. Der Mann habe in einer Fußgängerzone vor dem Sitz des US-Präsidenten einige Schüsse abgegeben, teilte die Polizei der US-Hauptstadt mit. Obwohl etwa hundert Menschen, zumeist Touristen, in der Gegend gewesen seien, sei offenbar sonst niemand verletzt worden. US-Präsident Donald Trump hielt sich zur Tatzeit nicht im Weißen Haus auf.

Bei dem Schützen handelte es sich um einen weißen Mann, wie der für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständige Secret Service mitteilte. Die Identität des Mannes wurde nicht mitgeteilt, weil zunächst noch seine Angehörigen verständigt werden müssten. Der Mann war gegen 11.46 Uhr Ortszeit (17.46 Uhr MEZ) zum Nordzaun des Weißen Hauses gekommen. Dort habe er eine zuvor verborgene Waffe gezogen und eine Reihe von Schüssen abgegeben.

Zunächst hieß es, der Mann werde medizinisch versorgt. Später teilte die Polizei mit, der Mann sei für tot erklärt worden. Der Vorfall löste einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften aus. US-Fernsehsender zeigten Bilder von Polizeiwagen und Rettungswagen vor dem Weißen Haus. Der Tatort wurde großräumig abgeriegelt. Die Ermittler untersuchten ein geparktes Auto.

Die Schüsse hätten sich anscheinend nicht gegen das Weiße Haus gerichtet, erklärte der Secret Service. US-Präsident Trump und seine Frau Melania befanden sich demnach während des Vorfalls nicht im Weißen Haus, sondern in Trumps Luxusressort in Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. Später am Samstag sollte der Präsident jedoch nach Washington zurückkehren.

Trumps Vize-Pressesprecher Hogan Gidley erklärte: "Wir sind über den Vorfall informiert." Der Präsident sei unterrichtet worden.

Laut Secret Service soll die Washingtoner Polizei die Ermittlungen zu dem Vorfall leiten und vom Secret Service und anderen Behörden unterstützt werden.

Sicherheitsvorfälle rund um das Weiße Haus sind keine Seltenheit. Am 23. Februar war eine Autofahrerin mit ihrem Fahrzeug in eine Sicherheitsabsperrung nahe des Präsidentensitzes gekracht. Sie wurde festgenommen.

Vor knapp einem Jahr war ein Eindringling über den Zaun auf das Außengelände des Präsidentensitzes gelangt. Er hielt sich gut 16 Minuten auf dem Gelände auf, drang allerdings nicht in das Gebäude ein.

Im September 2014 war es einem verwirrten Ex-Soldaten gelungen, mit einem Klappmesser bewaffnet ins Weiße Haus einzudringen. Er kletterte über den Sicherheitszaun und wurde erst überwältigt, nachdem er durch eine Tür in den Nordflügel des Gebäudes gelangt war.

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