Präsidentschaftswahlen in Venezuela: Kritik an Maduro

DPA
CARACAS
Veröffentlicht 20.05.2018 00:00
Aktualisiert 20.05.2018 14:04
Archiv

Inmitten der politischen und wirtschaftlichen Krise hat in Venezuela die umstrittene Präsidentenwahl begonnen. Ein Sieg des sozialistischen Amtsinhabers Nicolás Maduro galt am Sonntag als so gut wie sicher.

Zahlreiche Regierungsgegner sitzen im Gefängnis, wurden von der Wahl ausgeschlossen oder sind ins Ausland geflohen. Das wichtigste Oppositionsbündnis MUD fürchtete Wahlbetrug und boykottierte die Abstimmung. Zahlreiche Länder der Region, die USA und die Europäische Union kündigten bereits an, die Wahl nicht anzuerkennen.

Das südamerikanische Land steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte. Wegen Devisenmangels kann das ölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel und Medikamente einführen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für das laufende Jahr mit einem Einbruch der Wirtschaftskraft um 15 Prozent und einer Inflationsrate von mehr als 13.000 Prozent. Angesichts der humanitären Krise haben bereits Millionen Venezolaner das Land verlassen.

Maduro selbst betonte am Samstag bei einem Besuch einer Stadion-Baustelle in Caracas, dass er bereit sei, mit der EU und den USA zu sprechen. «Sie müssen die Wahrheit und die Stimme Venezuelas hören», sagte Maduro. Sie müssten aufhören, nur die Stimme des Oppositionsbündnisses Mesa de la Unidad Democrática (MUD) zu hören. MUD würde vor dem ganzen Land bloßgestellt werden, sagte Maduro.

Der öffentliche venezolanische Fernsehsender VTV Canal 8 rief alle Venezolaner auf, ihre Stimmen auch im Ausland abzugeben. In den USA könne unter anderem in Washington, New York oder Miami abgestimmt werden.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen