Philippinischer Präsident Duterte vergleicht seine Drogen-Politik mit Hitlers Judenverfolgung

AFP
DAVAO, Philippinen
Veröffentlicht 30.09.2016 00:00
Aktualisiert 30.09.2016 13:57
Reuters

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat sein international scharf kritisiertes Vorgehen im Anti-Drogen-Krieg auf den Philippinen mit der Massentötung der Juden unter Hitler verglichen. "Hitler massakrierte drei Millionen Juden. Derzeit gibt es drei Millionen Drogenabhängige (auf den Philippinen). Ich wäre froh, sie abzuschlachten", sagte Duterte vor Journalisten am Freitag in seiner Heimatstadt Davao.

"Immerhin, wenn Deutschland Hitler hatte, hätten die Philippinen...", sagte Duterte, bevor er eine Pause einlegte, um dann fortzufahren: Er würde das "Problem" mit den Drogenkriminellen auf den Philippinen gern lösen, um "die nächste Generation vor dem Verderben bewahren".

Seit Dutertes Amtsantritt Ende Juni wurden nach Angaben der Polizei bei außergerichtlichen Tötungen im Drogenkrieg bereits mehr als 3000 Menschen getötet. Ein Drittel davon starb bei Anti-Drogen-Einsätzen der Polizei, die anderen unter ungeklärten Umständen. Menschenrechtler gehen davon aus, dass sie von Bürgerwehren, Auftragsmördern oder auf eigene Faust handelnden Sicherheitskräften getötet wurden.

Forderungen der Vereinten Nationen und von Menschenrechtsorganisationen, die Tötungen sofort zu stoppen, wies Duterte in den vergangenen Wochen immer wieder mit scharfen Töten zurück. Dabei beschimpfte er UN-Generalsekretär Ban Ki Moon als "Dummkopf" und US-Präsident Barack Obama als "Hurensohn". Auch Papst Franziskus hatte er bereits als "Hurensohn" beschimpft.

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