Nordkorea: "Erfolgreiche" Zündung von Wasserstoffbombe

AFP
SEOUL
Veröffentlicht 03.09.2017 00:00
Aktualisiert 03.09.2017 11:21
AP Archiv

Nordkorea hat am Sonntag die "erfolgreiche" Zündung einer Wasserstoffbombe gemeldet. Der Test habe eine "beispiellose Kraft" entfaltet und sei ein "absoluter Erfolg" gewesen, berichtete das nordkoreanische Staatsfernsehen. Mit dieser Bombe könne das Land auch eine Langstreckenrakete bestücken, hieß es in dem Bericht.

Die erfolgreiche Zündung sei ein "sehr bedeutsamer Schritt beim Erreichen des Ziels, die staatliche Nuklearmacht zu vervollständigen", sagte die Nachrichtensprecherin des nordkoreanischen Staatsfernsehens weiter. Das Fernsehen zeigte einen handgeschriebenen Befehl von Machthaber Kim Jong Un zur Zündung der Bombe am Mittag des 3. Septembers nordkoreanischer Zeit.

Wasserstoffbomben sind potenziell besonders verheerende Nuklearwaffen, mit denen sich weit stärkere Explosionen erzeugen lassen als mit herkömmlichen Atombomben.

Bereits im Januar 2016 hatte Pjöngjang erklärt, erstmals eine Wasserstoffbombe erfolgreich getestet zu haben. Damals bezweifelten Experten allerdings, dass es sich bei dem Atomtest tatsächlich um eine Wasserstoffbombe gehandelt habe. Solche Bomben sind technisch außerordentlich kompliziert herzustellen.

Bereits wenige Stunden vor der Explosion am Sonntag erklärte Nordkorea, eine Wasserstoffbombe entwickelt zu haben, mit der Interkontinentalraketen bestückt werden könnten. Kim Jong Un habe im Institut für Atomwaffen eine solche Bombe inspiziert, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

Es handele sich um eine "thermonukleare Waffe mit einer außerordentlichen Explosionskraft, geschaffen durch unsere eigenen Anstrengungen und eigene Technologie", zitierte die Agentur den Machthaber. Alle Komponenten der Wasserstoffbombe seien "zu 100 Prozent im eigenen Land hergestellt".

Nordkorea arbeitet derzeit offenbar daran, seine Bomben so zu verkleinern, dass sie als Sprengköpfe auf Interkontinentalraketen montiert werden können. Damit könnten sie auch die USA erreichen, die die Führung in Pjöngjang als ihren großen Feind ansieht.

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