Außenminister Gabriel besucht Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch

AFP
COX'S BASAR
Veröffentlicht 19.11.2017 00:00
Aktualisiert 19.11.2017 17:36
EPA

Der geschäftsführende Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat am Sonntag in Bangladesch ein Lager für Rohingya-Flüchtlinge aus dem Nachbarland Myanmar besichtigt. Mit dem Besuch im Lager Kutupalong wollten Gabriel und mehrere seiner Ministerkollegen ein "internationales Zeichen der Solidarität" setzen, erklärte das Auswärtige Amt. Gabriel war gemeinsam mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, der schwedischen Außenministerin Margot Wallström und dem japanischen Außenminister Taro Kono zu Besuch in dem Lager nahe der Stadt Cox's Basar.

Bangladesch erhofft sich von den Besuchern mehr internationale Unterstützung in der Rohingya-Krise. Seit August sind mehr als 850.000 muslimische Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch geflohen. Mogherini kündigte die Hilfe der EU bei Verhandlungen zwischen Bangladesch und Myanmar über die Rückkehr der geflohenen Rohingya-Muslime an. "Ich hoffe, dass wir zu einer nachhaltigen Lösung beitragen können", sagte sie in Cox's Bazar.

Am Sonntag wurde auch der chinesische Außenminister Wangt Yi in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka erwartet. Am Montag und Dienstag findet in Myanmar ein Außenministertreffen zur Vorbereitung des zwölften Europa-Asien-Gipfels (Asem) in Brüssel im Oktober 2018 statt. Leiterin der EU-Delegation ist Mogherini. Sie will dabei auch die Rohingya-Krise ansprechen.

Der seit Jahren andauernde Konflikt in Myanmar war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden im nördlichen Bundesstaat Rakhine umgebracht, ihre Häuser niedergebrannt. Die UNO und Menschenrechtsorganisationen sprechen von "ethnischen Säuberungen".

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