Spannungen zwischen Bosnien und Serbien steigen vor Srebrenica Jahrestag

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Veröffentlicht 07.07.2016 00:00
Aktualisiert 07.07.2016 14:01
Gedenkstätte und Friedhof der Opfer des Völkermords in der Nähe von Srebrenica AP Foto
Gedenkstätte und Friedhof der Opfer des Völkermords in der Nähe von Srebrenica (AP Foto)

Ein neuer Streit zwischen Serbien und Bosnien brach vor dem Jahrestag des 11. Juli 1995 Völkermords von Srebrenica aus.

Auf das Drängen von Nichtregierungsorganisationen hat eine Gruppe von 11 serbischen Abgeordneten die Nationalversammlung aufgerufen eine Resolution für die Anerkennung des Völkermords an den bosnischen Muslimen während des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien zu verabschieden.

„Mehr denn je ist es wichtig zu bestimmen, an welche Werte Serbien hält", sagte Anita Mitic Leiterin der Jugendinitiative für Menschenrechte. „Die Versöhnungspolitik ist serbisch, aber wir können nicht die Leiter dieser Politik sein, wenn wir den Völkermord leugnen."

Serbische Paramilitärs töteten rund 2.000 Männer und Jungen am 11. Juli, während 6.000 gejagt und in den folgenden Tagen ermordet wurden.

Der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic sagte, dass er nicht an der Gedenkfeier in Srebrenica teilnehmen werde, nachdem der Bürgermeister der Stadt, Camil Durakovic, sagte, dass diejenigen, die den Völkermord nicht akzeptieren nicht willkommen sind.

Als Vucic letztes Jahr an der Gedenkfeier teilnahm, musste er fliehen, da seine Partei mit Steinen und Stöcken angegriffen wurde.

Diese Woche stellte der bosnische Außenminister Igor Crnadak die Kooperation zu den Veranstaltern ein. „Wenn wir Camil Durakovics Erklärung zu Aleksandar Vucic betrachten, ist es klar, dass dies eine der wichtigsten Prioritäten der bosnischen Außenpolitik bedroht. Wir möchten die Beziehungen zu unseren Nachbarländern verbessern", sagte er.

Inzwischen haben serbische Beamte zur Beendung der Beziehungen zu Bosnien aufgerufen. Marko Djuric, der das serbische Amt für Kosovo leitet, beschuldigte das bosnische Mitglied der dreiköpfigen Präsidentschaft, Bakir Izetbegovic, eine antiserbische Haltung orchestriert zu haben und rief Vucic auf die Beziehungen zu Durakovic und Izetbegovic zu beenden.

Am Mittwoch verabschiedete das kroatische Parlament eine Resolution für den Völkermord in Srebrenica. Der Parlamentssprecher Zeljko Reiner sagte: „Die Wahrheit zu vertuschen und zu leugnen, kann zu einem viel größeren Krieg und Hass in der Zukunft führen."

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