Nazi-Terror in Mönchengladbach – 2 Türken mit Messern und Flaschen angegriffen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 19.06.2017 00:00
Aktualisiert 19.06.2017 15:24
Nazi-Terror in Mönchengladbach – 2 Türken mit Messern und Flaschen angegriffen

Schon wieder Nazi-Terror in Deutschland. Im nordrhein-westfälischen Mönchengladbach wurden zwei junge türkische Migranten von einer Gruppe Rechtsextremer grundlos mit Messern und Flaschen angegriffen. Die beiden 18-jährigen Opfer Furkan Özcan und Asrin Yılmaz erlitten Schnitt- und Platzwunden.

Der Vorfall soll sich vergangenen Donnerstag um 5:00 Uhr morgens in Mönchengladbach ereignet haben. Yılmaz schildert den Vorfall folgendermaßen: „Wir fuhren nach Hause. 3-4 Leute haben meinen Freund Furkan angegriffen. Die sahen alle wie Neonazis aus. Als ich helfen wollte, haben sich die Leute zu mir gewandt und sind dann mit Tritten und Schlägen auf mich drauf gegangen. Sie wollten dann, dass ich auf die Knie gehe und mich entschuldige. Ich habe geantwortet, dass ich niemanden außer Allah fürchte, ich bekam daraufhin eine Flasche an meinen Nacken und fiel um."

Der Junge fügte hinzu, dass sie mit Messern auf ihn einstachen und ihn schwer verletzten. „Mein Freund Furkan rief einen Krankenwagen. Wir haben Anwälte eingeschaltet, damit man die Täter findet. Ich will, dass die Leute ihre verdiente Strafe bekommen", so Yılmaz.

Nach dem Vorfall setzten sich die türkischen Familien in Viersen und Umgebung zusammen, um ihre Solidarität für die Opfer zu bekunden und gemeinsam über mögliche rechtliche Schritte zu beraten. Kadriye Sancak, die für die Familien sprach, sagte, dass man gegenüber solchen Taten nicht schweigen sollte. In jüngster Zeit hätten sich derartige rechtsextremistische Übergriffe vermehrt.

Auch Necla Çınar, Mutter von Asrin Yılmaz, drückte ihren Unmut aus. Es würde reichen „wie ein Fremder" auszusehen, um Ziel der Angreifer zu werden. Man könne sich nicht mehr in Sicherheit wiegen. Bereits vor der Tat hätte sie Angst um ihre Kinder gehabt. Das was sie befürchtet habe, hätte sich dann ereignet.

„Wir werden alles dafür tun, um die Täter zu finden", so Çınar.

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