15-Jähriger Flüchtling totgeprügelt - drei Angeklagte vor Gericht

DPA
BREMEN, Deutschland
Veröffentlicht 05.07.2017 00:00
Aktualisiert 05.07.2017 11:18
DPA

Nach dem Prügeltod eines 15-Jährigen in der Silvesternacht in Bremen beginnt heute der Prozess gegen zwei Männer und einen Jugendlichen. Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Angeklagten im Alter von 35, 24 und 16 Jahren gemeinschaftlichen Totschlag vor.

Den Ermittlungen zufolge sollen sie den syrischen Flüchtling mit Tritten und Schlägen so schwer am Kopf verletzt haben, dass er einige Tage nach der Tat im Krankenhaus starb. Zu den Motiven der tödlichen Attacke wurde bislang nichts bekannt. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe es nicht, hatten die Ermittler kurz nach der Tat mitgeteilt, ob dies wirklich stimmt ist unklar und wird bezweifelt.

Laut Anklage am Landgericht kam es in der Silvesternacht zu einem Streit zwischen den drei mutmaßlichen Tätern und dem Jugendlichen sowie dessen Begleiter. Dabei sollen die Angeklagten den Jugendlichen bis in ein Partylokal verfolgt und dort massiv misshandelt haben. Wie ein Sprecher des Landgerichts mitteilte, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die mutmaßlichen Täter gezielt auf den Jugendlichen einschlugen. Als das Opfer am Boden lag, sollen sie mehrfach gegen den Kopf und Oberkörper getreten haben. Der 24-Jährige soll eine Glasflasche mit voller Wucht gegen den Kopf des Jugendlichen geschlagen haben.

Den Ermittlungen zufolge ließen die drei Angreifer erst von ihrem Opfer ab, als ein Zeuge dazwischenging. Ein Gast des Lokals alarmierte kurz nach dem Jahreswechsel den Rettungsdienst, der den schwer verletzten Jugendlichen ins Krankenhaus brachte. Dort wurde der 15-Jährige notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt. Am 7. Januar starb er im Krankenhaus.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen