Pau warnt vor anhaltender Gefahr durch Rechtsextremismus

AFP
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 17.07.2017 00:00
Aktualisiert 17.07.2017 11:18
DPA

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hat angesichts des Neonazi-Konzerts im thüringischen Themar vor der anhaltenden Gefahr durch den Rechtsextremismus gewarnt. "Jedem, der sich eingebildet hatte, nach dem Nationalsozialistischen Untergrund wäre die militante Szene eingeschüchtert, dürfte eines Gegenteils belehrt worden sein", sagte Pau der "Berliner Zeitung" (Montagsausgabe). Bei derartigen Konzerten würden sich die Rechtsextremisten "aufladen". "Später geht es gegen Migranten und alle, die sich den Rechtsextremisten entgegen stellen", sagte Pau.

Ihr höchster Respekt gelte denen, die sich dennoch in Themar gegen die Rechtsextremisten gewandt hätten. Pau, die sich seit längerem gegen Rechtsextremismus engagiert und selbst Drohungen ausgesetzt sieht, betonte, zwei Gerichte hätten die Veranstaltung in Themar erlaubt.

Verbote könnten "nazistisches Gedankengut" ohnehin nicht verhindern. Es bedürfe einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung, sagte Pau. Unabhängig davon zeige das Konzert in Thüringen, dass "die Gefahr, dass rechtsterroristische Netzwerke weiter existieren und aktiv sind, nicht gebannt ist", sagte die Linken-Politikerin. "Der NSU kann sich wiederholen. Da dürfen wir uns nichts vormachen", warnte sie.

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