Netanjahu rechnet mit Besiegelung von U-Boot-Geschäft mit Deutschland

REUTERS
JERUSALEM/BUDAPEST
Veröffentlicht 20.07.2017 00:00
Aktualisiert 20.07.2017 09:49
DPA

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erwartet einen Abschluss des von Korruptionsuntersuchungen überschatteten milliardenschweren U-Boot-Geschäfts mit Deutschland. Die Angelegenheit werde aufgeklärt werden und er glaube, dass das Geschäft grünes Licht bekomme, sagte Netanjahu am Mittwoch m Rande eines Besuchs in Budapest vor Journalisten. Am Dienstag hatte es in deutschen Regierungskreisen geheißen, eine für kommende Woche vorgesehene Unterzeichnung eines Abkommens mit der Bundesregierung sei auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Bei den Ermittlungen geht es um die Umstände eines 2016 geschlossenen Vertrags zur Lieferung von drei U-Booten und einer im Jahr zuvor getroffenen Vereinbarung über vier Korvetten für das Land. Der Auftragswert beträgt insgesamt zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro). Kürzlich hatte die israelische Polizei mehrere Verdächtige verhört. Die Schiffe sollen von Thyssenkrupp gebaut werden. Der Konzern teilte am Dienstag mit, er habe bei internen Ermittlungen keine konkreten Hinweise auf Korruption gefunden.

Netanjahu steht innenpolitisch wegen des Falls unter Druck. Sein persönlicher Rechtsberater David Schimron soll als Bevollmächtigter auch die ThyssenKrupp-Marinesparte in Israel vertreten haben. Netanjahu und Schimron haben jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen. Thyssenkrupp hatte darauf verwiesen, vor Ort mit dem Vertriebspartner Miki Ganor zusammengearbeitet zu haben. Einen Vertrag mit Schimron habe es nicht gegeben.

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