Senkung des Wahlalters stärkt politisches Bewusstsein

AFP
HAMBURG
Veröffentlicht 09.08.2017 00:00
Aktualisiert 09.08.2017 16:09
DPA

Die Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre stärkt einer Studie zufolge das politische Bewusstsein bei den betroffenen Jugendlichen. Wahlberechtigte 16-Jährige seien politisch überdurchschnittlich gut informiert, berichtete die Wochenzeitung "Die Zeit" am Mittwoch vorab unter Berufung auf Politikwissenschaftler. Sie fühlten sich von Wahlen mehr angesprochen als die nicht wahlberechtigten 15-Jährigen in ihren Schulklassen - aber auch besser als 18- bis 19-Jährige.

In der groß angelegten Studie stellten Politikwissenschaftler der Universitäten Mainz, Frankfurt am Main und Osnabrück demnach einen Zusammenhang zwischen dem Interesse der Jugendlichen an Politik und ihrem Wahlalter fest. Sie befragten etwa 3900 junge Menschen zwischen 15 und 18 Jahren nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein über ihre politischen Ansichten. Bei dieser Wahl im Mai konnten erstmals auch 16-Jährige ihre Stimme abgeben.

"Wer meint, Jugendliche sollten nicht wählen, weil sie sich nicht interessieren, der vergisst, dass es ja auch andersherum sein könnte: Könnten sie wählen, würden sie sich auch mehr interessieren", zitierte die "Zeit" Thorsten Faas, Professor für Politikwissenschaft in Mainz. Dies spreche für eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre: "Wenn man frühzeitig lernt, dass Wählen wichtig ist, ergeben sich daraus langfristig positive Effekte auf die Wahlbeteiligung."

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