Schwangere Frau muss vier Stunden auf Behandlung warten – das Baby war dann schon tot

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.08.2017 00:00
Aktualisiert 10.08.2017 12:55
DPA

In einer deutschen Notfallambulanz einer Kreisklinik in der oberbayerischen Stadt Puchheim musste eine im dritten Monat schwangere Frau vier Stunden lang auf eine Behandlung warten, und das, obwohl sie Blutungen hatte. Das Ergebnis: Eine Totgeburt. Laut den verantwortlichen Ärzten war das Baby angeblich schon vorher tot gewesen.

Dem Bericht vom „Münchener Merkur" nach war die 37-Jährige zusammen mit ihrem Mann einkaufen, bis sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Die starken Blutungen veranlassten sie schließlich ins Krankenhaus zu fahren. In der Notaufnahme der Kreisklinik in Fürstenfeldbruck angekommen, musste sie jedoch Stundenlang auf eine Behandlung warten – insgesamt vier Stunden sollen es gewesen sein. „Ich habe immer wieder gefragt, warum niemand sie untersucht", so der Partner der Frau.

Die Krankenschwestern hätten die beiden immer wieder vertröstet und erklärt, dass nur ein einziger Arzt anwesend sei – und manchmal hätten sie gar keine Antwort bekommen. Die Ärzte erklärten später, dass es angeblich klar gewesen sei, dass sie in keinem „lebensbedrohlichen" Zustand schwebte. Es habe zu dem Zeitpunkt ein „Ausnahmezustand" in der Klinik geherrscht.

Die Frau gab sich nach dem Vorfall sichtlich resigniert: „So etwas wie an dem Samstag sollte nicht vorkommen." Ob das Krankenhaus mit rechtlichen Konsequenzen zu rechnen hat, ist fraglich. Behandlungsfehler oder Fehlverhalten von deutschen Ärzten sind keine Seltenheit, werden jedoch nur in seltenen Fällen geahndet.

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