Als Kunst getarnte PKK-Propaganda im Mainzer Abgeordnetenhaus

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.09.2017 00:00
Aktualisiert 09.09.2017 16:33
Eines der Fotos aus der Ausstellung „JÎN“ von Hatice Ogur

Gestern ist die 88. Ausstellung der Reihe „Kunst im Abgeordnetenbüro" zu Ende gegangen. Das im Namen der Kunst viele Tabus gebrochen und Verbote umgangen werden, ist kein Geheimnis. Kritisch wird es jedoch dann, wenn etablierte politische Parteien umstrittenen Personen dafür eine Plattform bieten – in diesem Fall im Abgeordnetenbüro des SPD-Politikers Manfred Geis. Mit seiner Unterstützung konnte das Fotoprojekt von Hatice Ogur im Abgeordnetenhaus des Landtags in Mainz eröffnet werden.

Das Langzeit-Fotoprojekt „JÎN" wurde zwischen dem 29. August und 8. September öffentlich ausgestellt. Das Wort „JÎN" steht im Kurdischen für „Frau" und „Leben". Das Projekt soll – jedenfalls laut offizieller Darstellung - die Rolle und das Selbstbild der kurdischen Frau zwischen Tradition und Moderne beleuchten. Doch im Kern der Fotodokumentation steht die Verherrlichung des Frauenbilds der verbotenen Terrororganisation PKK. Militante Frauen in der Türkei und in den Krisenregionen in Nordsyrien und im Nordirak werden in romantisierten Aufnahmen unterschwellig glorifiziert und der PKK-Terror als vermeintlicher Freiheitskampf verharmlost. Unterstützung bekam Ogur auch von Professor Enders, der an der Hochschule in Mainz lehrt.

Auf den Fotos sind neben bewaffneten Terroristen auch Motive vom inhaftierten PKK-Anführer Abdullah Öcalan abgebildet.

Sympathisanten und PKK-nahe Organisationen veranstalten immer wieder an deutschen Universitäten und anderen staatlichen Institutionen ihre Propaganda-Events - mal als Kunst getarnt und mal im Rahmen einer harmlos klingenden Buchvorstellung. Die Justiz oder örtliche Behörden handeln oft zu lasch und dulden jene Veranstaltungen.

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