Hunderte FETÖ-nahe Beamte beantragten Asyl in Deutschland

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.10.2017 00:00
Aktualisiert 14.10.2017 12:37
Hunderte FETÖ-nahe Beamte beantragten Asyl in Deutschland

Mehr als 600 ranghohe Staatsbeamte aus der Türkei haben seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 Asyl in Deutschland beantragt – darunter sind viele Mitglieder des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ). Das geht aus Zahlen des Bundesinnenministeriums hervor, die der „Funke Mediengruppe" vorliegen.

Seit dem vereitelten Putschversuch sollen bereits um die 200 Personen mit türkischem Diplomatenpass in Deutschland Asyl erhalten haben. Von 249 Asyl-Antragstellern aus dieser Gruppe bekamen bis Mitte September bislang 196 einen positiven Bescheid - also ein Anteil von fast 80 Prozent. Dies ging im September aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage der Linksfraktion hervor.

Seit dem gescheiterten Putschversuch stiegen die Asylanträge laut Bundesinnenministerium deutlich an.

Am 15. Juli versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 246 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putsch-Soldaten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei ist seit vergangenem Jahr ziemlich angespannt. Die Türkei beklagte sich des Öfteren, dass Deutschland den Erwartungen der Türkei nicht entgegenkomme. Besonders belastet wurden die Beziehungen nach dem gescheiterten Putschversuch des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) am 15. Juli.

Die türkische Regierung stellte bisher zwei Auslieferungsanträge für die flüchtigen Staatsanwälte und FETÖ-Mitglieder Zekeriya Öz und Celal Kara, der die deutschen Behörden jedoch nicht nachgekommen sind. Eine offizielle Bestätigung von deutscher Seite über die Beherbergung der Beschuldigten fehlt immer noch.

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