Deutsche Bahn erhöht Preise - Fernzugtickets knapp ein Prozent teurer

DPA
BERLIN
Veröffentlicht 16.10.2017 00:00
Aktualisiert 16.10.2017 18:02
EPA

Die Deutsche Bahn erhöht die Fahrpreise zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember im Durchschnitt um 0,9 Prozent. Fahrscheine zum vollen Preis (Flexpreis) werden in der zweiten Klasse durchschnittlich 1,9 Prozent teurer, in der ersten Klasse sind es 2,9 Prozent. Das teilte das Unternehmen mit.

Fernverkehrschefin Birgit Bohle sagte der Deutschen Presse-Agentur, es handele sich um eine «ausgesprochen moderaten Preiserhöhung». Vor einem Jahr lag sie bei 1,3 Prozent. Die Jahresteuerungsrate in Deutschland beträgt derzeit 1,8 Prozent.

Der Fahrgastverband Pro Bahn bezeichnete die Preiserhöhung als «unterm Strich vertretbar», auch wenn der von der Bahn genannte Wert von 0,9 Prozent «ein bisschen schöngerechnet» sei.

Ein Teil der Kunden werde deutlich stärker getroffen, sagte Pro-Bahn-Vorsitzender Detlef Neuß. So kämen Wochenend-Fernpendler schlecht weg, weil sie kaum Sparpreise nutzen könnten und nun an einigen Tagen höhere Flexpreise zahlen müssten. «Das stört uns.» Neuß regte an, für diese Gruppe eine eigenes Ticket einzuführen.

Eine Ausnahme: Für die neue ICE-Strecke von München nach Berlin sind künftig 150 Euro Flexpreis zu zahlen, da sind 18 Euro oder 13,6 Prozent mehr als bisher. Die Fahrzeit verkürzt sich dafür von bisher sechs auf viereinhalb Stunden, mit dem «Sprinter» sind es nur noch knapp vier Stunden.

Sonst liegt die Spanne der Preisanhebung nach Bahnangaben je nach Strecke zwischen 0 und 3,5 Prozent. Als Entschädigung für die lange Sperrung der Rheintalbahn bei Rastatt werden die am stärksten genutzten Strecken über den Abschnitt Karlsruhe-Basel nicht teurer. Der reguläre Fahrpreis von Hamburg nach Berlin steigt um 2 auf 81 Euro, das ist ein Plus von 2,5 Prozent.

Bereits vor einem Monat hatten die deutschen Regionalbahnen ihre Preiserhöhungen bekanntgemacht: Das Preisniveau im Regionalverkehr erhöht sich demnach um 2,3 Prozent. Einzeltickets für den Nahverkehr werden im Durchschnitt 2,4 Prozent teurer.

Vor einem Jahr hatte die Bahn die Preise für den Fernverkehr im Durchschnitt um 1,3 Prozent erhöht. Der Flexpreis wurde um 1,9 Prozent angehoben.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen