Hochrangiger FETÖ-Putschist und Ex-Soldat erhält Asyl in Deutschland

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 02.02.2018 00:00
Aktualisiert 02.02.2018 17:44
FETÖ-Putschisten blockierten am 15. Juli 2016 die Bosporus-Brücke (REUTERS)

Einer der Anführer des gescheiterten FETÖ-Militärputschs in der Türkei vom Juli 2016 hat laut einem Bericht des „Spiegel" in Deutschland Asyl erhalten. Dem Magazin zufolge handelt es sich um den früheren Oberst Ilhami Polat, der zum Zeitpunkt des Putschversuchs Stabschef an der Militärakademie in Ankara war. Ihm wird in der Türkei Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Landesverrat vorgeworfen.

Polat war direkt an dem Putschversuch beteiligt und hatte dabei eine wichtige Rolle gespielt. Mit der Zuerkennung des Flüchtlingsstatus wäre eine Auslieferung an die Türkei ausgeschlossen. Laut „Spiegel" gewährten die deutschen Behörden auch drei weiteren türkischen Militärs Asyl.

Die Betroffenen sollen bereits mehrfach Gegenstand von deutsch-türkischen Krisengesprächen gewesen sein.

Polat sagte dem Spiegel, er würde gerne in die Türkei zurückkehren, müsse damit aber warten, bis Präsident Recep Tayyip Erdoğan „endlich weg ist".

Am 15. Juli 2016 versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen Sicherheitskräften und Millionen von türkischen Bürgern verhindert. 249 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

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