Stuttgart: Polizeieinsatz bei NSU-Untersuchungsausschuss

AFP
STUTTGART
Veröffentlicht 20.02.2018 00:00
Aktualisiert 21.02.2018 16:12
DPA

Nach einem Drohbrief und dem Fund einer Patrone hat es am Montag bei einer Sitzung des NSU-Untersuchungsausschusses im Landtag von Baden-Württemberg in Stuttgart einem Polizeieinsatz gegeben. Es seien kurzfristig mehr Polizisten als üblich eingesetzt und der Zugang kontrolliert worden, teilte das Polizeipräsidium mit. Unter anderem sei die Tiefgarage des Landtags abgesperrt und untersucht worden. Eine konkrete Bedrohungslage habe aber nicht bestanden.

Wie die "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" berichteten, war auf dem Briefkasten des als Zeugen geladenen ehemaligen Thüringer Neonazis Sven Rosemann am Sonntag eine Patrone gefunden worden. Die Polizei berichtete von einem verdächtigen Gegenstand. Außerdem erhielt der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Wolfgang Drexler (SPD), einen Drohbrief.

Der Untersuchungsausschuss soll Verbindungen des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) nach Baden-Württemberg prüfen. Dem NSU werden zehn Morde, mindestens zwei Bombenanschläge und mehr als ein Dutzend bewaffneter Überfälle angelastet. Neben dem NSU-Prozess in München versuchen und versuchten auch mehrere parlamentarische Untersuchungsausschüsse die Anschlagsserie aufzuarbeiten.

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