Umfrage: Deutsche haben keine Angst vor Russland

REUTERS
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 19.03.2018 00:00
Aktualisiert 19.03.2018 17:04
Umfrage: Deutsche haben keine Angst vor Russland

Die Deutschen haben einer Umfrage zufolge keine Angst vor Russland. 91 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass von Russland keine Gefahr ausgehe, ging am Montag aus einer Erhebung des Forsa-Instituts im Auftrag von RTL/n-tv hervor. Vor allem 98 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betrachten Russland demnach vollkommen angstfrei. Dennoch sind etwa drei Viertel der Deutschen der Überzeugung, die augenblicklichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland seien schlecht. Am negativsten bewerten die über 60-Jährigen (82 Prozent) sowie die Anhänger der FDP (80 Prozent) und der AfD (87 Prozent) den gegenwärtigen Stand der Beziehungen.

Als größte Gefahr für den Frieden wird der Umfrage zufolge derzeit nicht der russische Präsident Wladimir Putin, sondern sein US-Kollege Donald Trump gesehen. 82 Prozent der Befragten äußerten die Einschätzung, Trump sei zu einem Krieg bereit, um seine Interessen durchzusetzen. Über den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un denken das 73 Prozent, über Putin 65 Prozent und über den chinesischen Präsidenten Xi Jinping 37 Prozent. Lediglich elf Prozent unterstellen Frankreichs Emmanuel Macron Kriegsbereitschaft und nur acht Prozent Angela Merkel.

Die Zeiten, in denen mit Russland vor allem negative Bilder verbunden wurden, seien bereits seit langem überwunden, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner. Auf die Frage, was ihnen zu Russland einfalle, erwähnten lediglich sechs Prozent die diplomatische Krise zwischen Russland und Großbritannien, 45 Prozent nannten Putin, 25 Prozent die Weite des Landes, 21 Prozent Kultur, Geschichte und Brauchtum.

In der Umfrage kommt den Deutschen sonst noch in den Sinn: Kälte und Winter (19 Prozent), mangelnde Demokratie (19 Prozent), Städte wie Moskau und Sankt Petersburg (13 Prozent), Wodka (zehn Prozent), militärische Stärke (neun Prozent), gastfreundliche Menschen (acht Prozent), die großen Öl- und Gas-Vorkommen (acht Prozent), die Ukraine-Krise (sechs Prozent), die bevorstehende Fußball-WM (vier Prozent) und die Doping-Skandale im Sport (drei Prozent).

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen