Ungeklärter Mord: Denkmal für Burak Bektaş

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.04.2018 00:00
Aktualisiert 10.04.2018 10:41
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Am Sonntag ist das Denkmal für den vor sechs Jahren ermordeten Burak Bektaş in der Nähe des Tatorts in Berlin-Neukölln enthüllt worden. Der 22-Jährige war damals auf offener Straße erschossen worden – bis heute gibt es keine Ermittlungsergebnisse.

Rund 400 Menschen nahmen an der Enthüllung der Skulptur mit dem Namen „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle" teil, auch der türkische Botschafter in Berlin, Mustafa Çelik, war anwesend. Die Teilnehmer forderten mehr Eifer in den Ermittlungen. Die Betroffenen vermuten ein rechtsradikales Motiv.

„Bei jedem unserer Treffen bekunden wir gegenüber den deutschen Verantwortlichen und den Strafverfolgungsbehörden, dass sie in diesem Fall mehr Mühe aufbringen sollten". Diese betreffe und insbesondere Angriffe, wo ein rechtsradikaler Hintergrund vermutet werde, sagte Çelik gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Bronzeskulptur wurde von türkischen Firmen in der Umgebung und einer Initiative für die Aufklärung des Mordes finanziert. Letztere habe 40.000 Euro sammeln können.

Die Initiative sowie die Verwandten von Burak und Anwälte wollen mit dem Denkmal die Erinnerung an den Mord wachhalten. Sie werfen der Polizei vor, nicht gründlich genug ermittelt zu haben.

Die Mutter des Mordopfers sagte, sie vertraue der deutschen Justiz und den Sicherheitsbehörden nicht mehr. „Sie versuchen, den Vorfall zu verschleiern."

In der Tatnacht hatte sich Burak mit Freunden an einer Straßenecke unterhalten. Eine unbekannte Person feuerte dann urplötzlich auf die Gruppe. Es war laut Zeugen alles so schnell passiert, dass die Aussagen nicht einmal für ein Phantombild genügten. Burak erlitt bei der Schießerei einen Lungendurchschuss und verstarb im Krankenhaus. Zwei seiner Freunde wurden schwerverletzt.

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