Bundesaußenminister Maas will bei Türkei-Besuch über inhaftierte Deutsche sprechen

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.08.2018 00:00
Aktualisiert 31.08.2018 17:16
Reuters

Bundesaußenminister Heiko Maas besucht in der kommenden Woche die Türkei und will dabei die Situation der inhaftierten deutschen Staatsbürger ansprechen.

"Diese Fälle müssen gelöst werden, und das wäre ein Schritt zu einer Normalisierung des Verhältnisses zu Deutschland und zur Europäischen Union", sagte Maas am Freitag am Rande des informellen EU-Außenministertreffens in Wien.

Deutschland habe klargemacht, dass es nicht nachvollziehen könne, dass sieben Staatsbürger noch immer in Haft seien und das teilweise über ein Jahr ohne Anklageschrift. Es gehe daher jetzt erst einmal darum, "dass die Türkei die Voraussetzungen für die Normalisierung erledigt, und das wird auch ein Thema sein bei meinem Besuch in der Türkei". Der Ball liege in ihrem Feld.

Im Rahmen seines Antrittsbesuchs werde Maas sowohl nach Ankara wie auch nach Istanbul reisen, kündigte eine Ministeriumssprecherin in Berlin an. Aktuell befänden sich 50 deutsche Staatsangehörige in türkischer Haft. Daneben seien 35 Fälle von Deutschen bekannt, die wegen Ausreisesperren die Türkei nicht verlassen könnten, die meisten aufgrund von Terrorverdacht und mutmaßlicher Beihilfe.

Von den 35 Deutschen, die seit dem Putschversuch vor zwei Jahren inhaftiert worden seien, befänden sich noch sieben in türkischer Haft. Darunter seien drei mit doppelter Staatsangehörigkeit.

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