Zentralrat der Muslime fordert duale Ausbildung von Imamen in Deutschland

AFP
OSNABRÜCK, Deutschland
Veröffentlicht 14.09.2018 00:00
Aktualisiert 15.09.2018 14:45
DPA

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat bundesweit eine duale Ausbildung von Imamen gefordert. Als mögliches Modell verwies der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag auf einen Vorschlag von Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Dieser hatte angeregt, dass Studenten des Fachs Islamische Theologie an der Universität Osnabrück künftig zu Imamen weiterqualifiziert werden und je zur Hälfte in den Moscheegemeinden und als Lehrer in niedersächsischen Schulen eingesetzt werden könnten.

"Dieses Modell sollte ein Vorbild für die anderen Bundesländer sein, so dass wir bundesweit eine vergleichbare Imamausbildung bekommen", sagte Mazyek. Er verspricht sich von diesem Ausbildungsmodell "enorme Synergien". Zudem mache dies die Finanzierung der Ausbildung tragbar, weil die Gemeinden die eine Hälfte der Ausbildungskosten tragen könnten und der Staat die andere Hälfte.

Viele Gemeinden könnten sich keinen aus eigener Kasse bezahlten hauptamtlichen Imam leisten. "Und wir hätten einen Pflock eingeschlagen, um deutschsprachige, hier aufgewachsene und in deutschen Universitäten ausgebildete Imame in der Moschee zu haben", sagte der Zentralratsvorsitzende.

Mazyek zufolge gibt es in Deutschland derzeit rund 2500 islamische Gemeinden mit knapp 1800 Imamen. Nach seiner Einschätzung wird ein großer Teil der Imame - etwa tausend - derzeit von der Türkei bezahlt und dort ausgebildet.

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