Erdoğan besucht Merkel im Kanzleramt

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.09.2018 00:00
Aktualisiert 29.09.2018 19:15
Erdoğan besucht Merkel im Kanzleramt

Am dritten Tag seines Staatsbesuchs in Deutschland ist Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Berlin erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammengetroffen. Erdoğan kam am Samstag um 10.00 Uhr zu einem Arbeitsfrühstück ins Kanzleramt, wie ein Sprecher der Bundesregierung bestätigte. Thema des Gesprächs sollte unter anderem die wirtschaftliche Zusammenarbeit sein.

Nach dem Gespräch mit Merkel reist Erdoğan weiter nach Köln, wo er nach einem Treffen mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) die Ditib-Zentralmoschee einweihen wird. Das Treffen mit Laschet findet auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn statt, nachdem ein Gespräch in Schloss Wahn am Protest der Eigentümer gescheitert war, die dies aus "politischer Überzeugung" ablehnten.

Bei Erdoğans Besuch waren am Freitag einige Verwerfungen im deutsch-türkischen Verhältnis offen zutage getreten. Die Kanzlerin sprach von "tiefgreifenden Differenzen" bei den Themen Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit. Der türkische Staatschef übte bei eine Pressekonferenz und später bei einem Staatsbankett mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Abend seinerseits Kritik an der Bundesregierung und bekräftigte seine Forderung nach einer Auslieferung des im deutschen Exil lebenden türkischen Ex-Chefredakteur der Cumhuriyet, Can Dündar. Ihm steht in der Türkei ein Gerichtsverfahren bevor. Er wird beschuldigt, mit Agententätigkeiten der Türkei geschadet zu haben.

Wie zuvor in Berlin sind auch bei Erdoğans Visite in Köln mehrere tausend Polizisten im Einsatz. In der Domstadt sind zwei Großdemonstrationen gegen den Besuch des türkischen Präsidenten angemeldet. Unter den Demonstranten befinden sich auch zahlreiche Angehörige PKK-naher Vereine.

Bei der Einweihung der Ditib-Zentralmoschee in Köln will Erdoğan auch eine Ansprache halten. Eine geplante Außenveranstaltung vor der Moschee mit bis zu 25.000 erwarteten Besuchern sagte die Stadt Köln wegen Sicherheitsbedenken ab.

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