Rechtsrockkonzert in Thüringen nach Gewalt gegen Polizei aufgelöst

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 07.10.2018 00:00
Aktualisiert 08.10.2018 11:57
AP

Nach Gewalt gegen Polizisten ist ein Rechtsrockkonzert im thüringischen Apolda am Samstagabend nach kurzer Zeit aufgelöst worden. Wie die Polizei im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, warfen Teilnehmer Flaschen auf Polizisten, auch von Dächern aus. Acht Beamte seien leicht verletzt worden, sie seien aber weiter dienstfähig. Mehr als 700 Rechte hatten sich auf dem Marktplatz der Stadt versammelt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, Unterstützung erhielt sie von Kollegen aus Baden-Württemberg.

Eine Polizeisprecherin, die sich vor Ort aufhielt, sagte der Nachrichtenagentur AFP, zu der Veranstaltung auf dem Marktplatz seien mehr als 700 Rechte gekommen. Es seien Lieder und Reden vorgetragen worden. Zum Inhalt der Lieder - etwa, ob verbotene Texte gesungen wurden - konnte die Sprecherin keine Angaben machen. Schätzungsweise 700 Gegendemonstranten hätten an einer "angemeldeten Spontanversammlung" teilgenommen.

Die Versammlung, deren Beginn für 19 Uhr angemeldet war, wurde bereits gegen 20 Uhr beendet. Laut Polizei erklärte der Veranstalter die Versammlung eigenständig für beendet, während die Polizei ebenfalls begonnen hatte, die Versammlung aufzulösen. Am späten Abend twitterte die Polizei, der Marktplatz sei "wie leergefegt".

Laut der Sprecherin hatte es bereits während der Ankunft der rechten Teilnehmer am Veranstaltungsort Gewalt gegen Polizisten gegeben. Ein Demonstrant, der versuchte, ohne Polizeikontrolle durch die Absperrung zu gelangen, wurde von Beamten mit dem Einsatz von Pfefferspray daran gehindert. Auf Twitter hieß es, ein Versammlungsteilnehmer sei leicht verletzt worden und klage über Augenreizungen und Atemnot.

Gegen das Rechtsrockkonzert, das eigentlich am Vorabend im thüringischen Magdala hatte stattfinden sollen, gab es Protest. Ein Bündnis von Initiativen, Parteien und Bürgern organisierte zahlreiche Veranstaltungen. Das Konzert in Magdala war am Freitag gescheitert, weil die Nutzung von Feldwegen als Zugang zu dem Veranstaltungsgelände gerichtlich untersagt wurde.

Die Veranstalter wichen deshalb nach Apolda aus, wo nach Polizeiangaben bereits am Freitagabend rund 750 Rechte an einer Kundgebung teilnahmen.

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