Bundeswehr prüft nach Merkels Flugzeugpanne Vergrößerung der Flotte

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 15.12.2018 00:00
Aktualisiert 16.12.2018 12:51
DPA

Die Bundeswehr will Konsequenzen aus der Flugzeugpanne von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer Reise zum G20-Gipfel in Buenos Aires ziehen.

"Dass die Kanzlerin verspätet zu G20 kam, war bitter", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) der "Bild am Sonntag". "Damit sich so etwas nicht wiederholt, stocken wir jetzt bei den Besatzungen auf und prüfen die Beschaffung von ein oder zwei weiteren Flugzeugen für die Langstrecke."

Das Bundesverteidigungsministerium stellte der Zeitung zufolge seine Pläne am Mittwoch im Kabinett vor. Die Bundeswehr hält demnach die Beschaffung mindestens eines dritten Langstreckenflugzeugs vom Typ A330 oder A350 für erforderlich. Aktuell verfügt die Flugbereitschaft über zwei A340. Die Kosten für den Kauf eines A330 oder A350 liegen je nach Ausstattung und ob sie gebraucht oder neu erworben werden laut dem Bericht zwischen 200 und 300 Millionen Euro.

Verteidigungsministerin von der Leyen machte deutlich, dass das Geld für die Vergrößerung der Flugbereitschaft zusätzlich aus dem Bundeshaushalt bereit gestellt werden müsse. "Selbstverständlich darf der Transport der Regierungsmitglieder zu wichtigen Terminen nicht zu Lasten der Luftwaffe gehen, die ihr Budget für Hubschrauber und Flugzeuge in den Einsätzen braucht", sagte sie der Zeitung.

Als Sofortmaßnahme wird demnach künftig bei international besonders bedeutenden Terminen wie G20-Gipfeln oder Nato-Treffen eine komplette Flugzeug-Crew als Notfallreserve bereit stehen.

Merkel hatte den G20-Gipfel in Argentinien Ende November erst mit großer Verspätung erreicht, da sie wegen einer Panne ihres Regierungsflugzeugs mit einer Maschine der spanischen Gesellschaft Iberia zu dem Gipfel anreisen musste. Die Regierungsmaschine hatte zuvor wegen eines defekten Elektrobauteils umkehren und in Köln-Bonn landen müssen. Für die Panne war nach Angaben der Luftwaffe der Ausfall einer elektronischen Verteilerbox verantwortlich.

Zwar stand eine Ersatzmaschine in Berlin bereit, allerdings konnte diese nicht eingesetzt werden, weil durch den Zwischenstopp in Köln-Bonn die maximal erlaubten Dienstzeiten der Crew überschritten worden wären.

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