Serie rechtsextremer Drohmails: Verdächtiger im Fall NSU 2.0 ermittelt

DPA
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 05.04.2019 00:00
Aktualisiert 05.04.2019 12:47
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Nach einer bundesweiten Serie von Drohschreiben mit rechtsextremistischen Inhalten hat die Polizei einen Verdächtigen aus Schleswig-Holstein ermittelt.

Der Mann stehe unter dem Verdacht, Verfasser zahlreicher Mails unter anderem mit Bombendrohungen an Gerichte und andere Einrichtungen zu sein, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin am Freitag mit.

Kriminalpolizisten aus Berlin und Schleswig-Holstein durchsuchten am Donnerstagnachmittag eine Wohnung in Schleswig-Holstein und stellten Beweismittel sicher, wie mitgeteilt wurde. Es gehe unter anderem um die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.

Die Mails seien zum Teil mit «Nationalsozialistische Offensive» unterzeichnet gewesen. Sie gingen demnach an Behörden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Brandenburg.

Jetzt sollen die beschlagnahmten Beweismittel ausgewertet werden, um den Verdacht gegen den Mann zu erhärten. Gleichzeitig werde ermittelt, ob er auch Verfasser von weiteren der insgesamt 200 Drohschreiben sei, die Gegenstand der Ermittlungen sind.

Seit dem vergangenen Sommer wurden Drohmails verschickt. Im März wurden etwa der Hauptbahnhof Lübeck und das Finanzamt Gelsenkirchen vorsorglich geräumt. Die Hamburger Polizei sperrte kurzzeitig mehrere Straßen. Zuvor hatte es auch in Frankfurt Bombendrohungen gegen das Oberlandesgericht und die Staatsanwaltschaft gegeben. Ob alle Drohungen der vergangenen Monate mit dem aktuellen Ermittlungskomplex zusammenhängen, ist noch unklar.

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