Brot für die Welt kritisiert erhöhte Militärausgaben Deutschlands

AFP
OSNABRÜCK, Deutschland
Veröffentlicht 29.04.2019 11:08
Aktualisiert 30.04.2019 10:10
AP

Angesichts steigender Militärausgaben in Deutschland und weltweit hat die Hilfsorganisation Brot für die Welt die Bundesregierung kritisiert.

"Die Staaten, die heute die Weltrangliste bei den Militärausgaben anführen, sollten endlich umsteuern und mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit, für die Vorbeugung und für die Bewältigung der Ursachen von Gewaltkonflikten aufwenden", sagte Referentin Martina Fischer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Montag.

Höhere Militärausgaben würden die Welt nicht sicherer machen. Wolle die Bundesregierung ihren eigenen Ansprüchen genügen, "muss deutlich mehr in zivile Krisenprävention und Friedensförderung als in den militärischen Bereich investiert werden".

Nach Angaben des Internationalen Instituts für Friedensforschung in Stockholm (Sipri) sind die weltweiten Militärausgaben im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Insgesamt wurden demnach 2018 1,82 Billionen Dollar (1,63 Billionen Euro) für Rüstungsgüter ausgegeben.

Deutschland gab im vergangenen Jahr laut Sipri 49,5 Milliarden Dollar aus, was 1,2 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Damit stieg die Bundesrepublik auf Platz acht der Länder mit den größten Rüstungsausgaben auf.

"Hier werden völlig falsche politische Schwerpunktsetzungen zugunsten des militärischen Bereichs vorgenommen", kritisierte Martina Fischer von Brot für die Welt. Die Bundesregierung habe in ihren Eckwerten für den Haushalt 2020 der Entwicklungsfinanzierung eine "Nullrunde" verordnet. "Die Selbstverpflichtung, 0,7 Prozent (des BIP) für Entwicklung bereitzustellen, wird Deutschland damit nicht erfüllen."

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