Munition für Rechtsextreme: Zwei SEK-Beamte in Untersuchungshaft

AFP
SCHWERIN
Veröffentlicht 14.06.2019 13:43
AP

Das Amtsgericht Schwerin hat gegen zwei ehemalige SEK-Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) Mecklenburg-Vorpommerns Haftbefehle erlassen und sie in Untersuchungshaft nehmen lassen.

Gegen zwei weitere Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) seien die Haftbefehle gegen engmaschige Meldeauflagen ausgesetzt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Schwerin am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Die vier Polizisten waren am Mittwoch festgenommen worden. Drei von ihnen stehen im Verdacht, zwischen 2012 und 2016 Dienstmunition entwendet und dem vierten überlassen zu haben. Dieser soll Kontakt zur sogenannten Prepper-Szene haben.

Staatsanwälte und Polizisten hatten am Mittwoch 14 Wohn- und Diensträume der Beschuldigten in fünf Orten in Mecklenburg-Vorpommern durchsucht. Bei einem der Verdächtigen wurde laut Staatsanwaltschaft bei einer Hausdurchsuchung Munition "im fünfstelligen Bereich" gefunden. Ob sie aus den Beständen des LKA stamme, sei noch nicht geklärt.

Ein Teil der mutmaßlich entwendeten Munition fällt den Angaben zufolge unter das Kriegswaffenkontrollgesetz. Deshalb werde gegen die Beamten unter anderem wegen des Verdachts ermittelt, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben.

Das Verfahren gegen die SEK-Beamte beruht auf Ergebnissen eines seit 2017 laufenden Anti-Terror-Verfahrens des Generalbundesanwalts gegen einen Rechtsanwalt und einen weiteren Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern. Den Männern wird vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat im Zusammenhang mit der sogenannten Prepper-Szene vorbereitet zu haben. Während der Ermittlungen waren zwei der jetzt beschuldigten SEK-Beamte bereits ins Visier der Fahnder geraten.

Sogenannte Prepper bereiten sich mit Vorräten auf schwere Krisen oder einen Zusammenbruch des Staates vor. Manche von ihnen rüsten sich dafür auch mit Waffen aus.

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