Flüchtlinge in Deutschland: Systematische Ausgrenzung statt Zugehörigkeit

DAILY SABAH
BERLIN
Veröffentlicht 16.06.2016 00:00
Aktualisiert 16.06.2016 16:00

Erneut sind Flüchtlinge von Obdachlosigkeit bedroht. Diesmal geht es nicht um eine hohe Zahl in Berlin ankommender Flüchtlinge und die fehlende Akquise neuer Unterkünfte durch die Behörden, sondern um die vom Senat neuerdings für zu hoch erklärten Tagessätze für Unterkünfte.

Bereits länger in Berlin lebende Flüchtlinge werden schäbiger als zuvor untergebracht und verlieren mit Mühe gefundene Schul- oder Kitaplätze. Entgegen der öffentlichen Bekundungen wird die bezirkliche Eingebundenheit der Menschen, in Kitas und Schulen, bei dieser Umverteilung in keiner Weise beachtet.

Es geht auch um die Würde der Flüchtlinge

„Hier wird auf Kosten der Flüchtlinge systematische Ausgrenzung statt Zugehörigkeit", sagt Georg Classen vom Flüchtlingsrat Berlin. 40 bis 50 Flüchtlinge verlieren durch die Politik täglich ihre Unterkunft und ihr mühsam aufgebautes Umfeld.

In unvorhersehbaren akuten Katastrophen- und Notsituationen mag eine Unterbringung in Turnhallen unvermeidbar sein. Die langfristige Einweisung der Flüchtlinge in Turnhallen und Flugzeugaragen ist mit der Menschenwürde unvereinbar. Sie ist weder legitim, noch geeignet, noch erforderlich, um bessere Konditionen für Unterkünfte und die Bekämpfung illegaler Ferienwohnungen durchzusetzen.

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