Französische Gewerkschaft will trotz Krawallen weiter protestieren

REUTERS
PARIS
Veröffentlicht 16.06.2016 00:00
Aktualisiert 17.06.2016 10:39
Foto: AA
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Die französischen Gewerkschaften wollen trotz Mahnungen der Regierung ihren Protest gegen die geplante Arbeitsmarktreform während der Fußball-EM fortsetzen. "Die Regierung muss aufhören, Öl ins Feuer zu gießen", sagte der Chef der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, am Donnerstag.

Die Regierung wolle die Gewerkschaft offenbar für alles verantwortlich machen, was im Land vor sich gehe, sagte er. Am Dienstag waren die monatelangen Proteste in Paris eskaliert. Maskierte Jugendliche lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, es gab Plünderungen sowie Verwüstungen an einem Kinderkrankenhaus. Die CGT hat dennoch weitere Aktionen für nächsten Donnerstag und für Ende Juni angekündigt.

Die Regierung hatte nach den Unruhen der CGT vorgeworfen, sie tue nichts, um die Randalierer unter Kontrolle zu halten. Ministerpräsident Manuel Valls hatte gesagt: "Genug ist genug. Ich appelliere an die CGT, auf weitere Demonstrationen in Paris zu verzichten." Präsident Francois Hollande hatte angekündigt, Demonstrations-Anmeldungen würden künftig strenger geprüft und könnten auch untersagt werden.

Die französische Polizei steht wegen der Fußball-Europameisterschaft, Krawallen von Hooligans, terroristischem Anschlagsgefahr sowie den Gewerkschaftsprotesten von vielen Seiten unter Druck.

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