Demo in Frankreich - „Die Polizisten haben es einfach genossen“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.06.2016 00:00
Aktualisiert 23.06.2016 15:45
Foto: AFP/ Alain Jocard
Foto: AFP/ Alain Jocard

Ein Schweizer wurde während einer Demo gegen das geplante neue Arbeitsgesetz in Paris am Dienstag lebensgefährlich verletzt. Er wurde von einer Tränengas-Granate der Polizei im Rücken getroffen, berichtet die Schweizer Pendlerzeitung „20 Minuten".

Nach Angaben der Augenzeugen, fiel die Granate zwischen Kopf und Rucksack, die anschließend dort explodierte. Zudem sprach ein weiterer Zeuge, Gaël Klein - ein 45-jähriger Erzieher aus Paris – zu „Le Matin" und erklärte, dass während der Demo alle ruhig, mit den Händen in der Tasche, marschierten. Dabei seien die Einsatzkräfte der Polizei an der Seite gewesen und Auseinandersetzungen hätte es nicht gegeben.

Plötzlich habe ein Polizist versucht, die Menge mit einem Granatwerfer auseinanderzutreiben. „Er hielt die Waffe auf der Höhe des Mannes, als ob er ein Ziel suchen würde." Alsdann landete die Granate am Rücken des Schweizers, so Klein. „Wir waren vier oder fünf, die zu ihm rannten um zu versuchen, ihn in Sicherheit zu bringen. Er hatte ein offenstehendes Loch im Rücken. Sein Blut floss in Strömen."

Der Erzieher sagte weiter, dass er fest auf die Wunde gedrückt habe, um die Blutung zu stoppen: „Das war mehr eine Kriegsverletzung, als eine Blessur von einer Demonstration." Es hätte keine Auseinandersetzung gegeben, keine Aggressivität seitens der Demonstranten. „Die Polizisten haben es einfach genossen", erklärte Klein.

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