Zwei Besatzungsmitglieder sterben bei Schiffsunglück auf Main-Donau-Kanal

AFP
NÜRNBERG
Veröffentlicht 11.09.2016 00:00
Aktualisiert 11.09.2016 16:02
DPA

Bei einem Schiffsunglück auf dem Main-Donau-Kanal im bayerischen Erlangen sind zwei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Ein Hotelschiff mit 181 Passagieren prallte in der Nacht zum Sonntag mit dem Steuerhaus gegen eine Eisenbahnbrücke, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken in Nürnberg mit. Dabei sei das Steuerhaus eingeklemmt und die beiden Besatzungsmitglieder darin getötet worden.

Die aus Ungarn stammenden Opfer, der Schiffsführer und ein Matrose, waren 33 und 49 Jahre alt. Zum Zeitpunkt des Unglücks seien 181 Passagiere und 47 weitere Besatzungsmitgliedern an Bord des Schiffes gewesen. Sie blieben unverletzt. Das Hotelschiff der Firma Viking Freya war auf dem Weg von Erlangen nach Budapest, teilte die Polizei weiter mit.

Die rund 200 Rettungskräfte mussten zunächst einen Notsteg bauen, um Passagiere und Besatzung an Land bringen zu können. Die Betroffenen wurden dann mit Bussen in Notunterkünfte gebracht und seelsorgerisch betreut.

Bei dem Aufprall auf die Brücke wurde der Führerstand des Schiffes vollständig zerstört. Zur Bergung der beiden Opfer musste die Erlanger Feuerwehr schweres Gerät einsetzen. Der ältere Mann hatte den Kapitän zum Unfallzeitpunkt als Schiffsführer vertreten.

Die genaue Unfallursache war zunächst noch unklar. Offenbar sei das einziehbare Steuerhaus des Schiffes nicht rechtzeitig vor der Brücke abgesenkt worden, sagte ein Polizeisprecher. Ob menschliches Versagen oder ein technisches Problem die Ursache war, wird nach Polizeiangaben nun ermittelt.

Der Main-Donau-Kanal blieb am Sonntag bis auf weiteres für Personenschiffe gesperrt. Wie lange die Bergung des nicht mehr steuerbaren Hotelschiffes dauern wird, war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Die von Güterzügen genutzte Eisenbahnbrücke wurde nach einer technischen Überprüfung wieder für den Verkehr freigegeben.

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