Muslimische Asylbewerber weniger willkommen

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 23.09.2016 00:00
Aktualisiert 13.10.2016 12:22
dpa

Eine Studie der Universitäten Zürich, Stanford und der London School of Economics ergab jetzt, dass muslimische Asylbewerber in Europa weniger willkommen sind. Insbesondere muslimische und schlecht ausgebildete Migranten erhalten wenig Anerkennung in Europa.

Im Rahmen der Studie wurden 18.000 Europäer aus 15 verschiedenen Ländern befragt. Die Ergebnisse zeigten eindeutig, dass die europäische Öffentlichkeit nicht jeden Migranten gleich empfange, sagt der Politikwissenschaftler Dominik Hangartner, einer der Autoren, nach Informationen von Die Welt.

Besonders die religiöse Herkunft entscheide bei der Entscheidung zur Akzeptanz: Im speziellen würden muslimische Einwanderer in Europa häufiger abgelehnt. Gegenüber der Zeitung Die Welt sagte Hangart: „Da Christen gegenüber Agnostikern nur ganz leicht bevorzugt werden, zeigt dieses Resultat eine starke Abneigung gegenüber Muslimen – und nicht etwa eine Bevorzugung von Christen."

Bevorzugt würden insbesondere jüngere Asylbewerber, welche die Landessprache bereits beherrschen und zudem gut ausgebildet seien. Ein Migrant ohne Ausbildung erfahre oft wenig Anerkennung im Gegensatz zu Akademikern oder Ärzten.

Wie Die Welt berichtet spielen Religion und Herkunftsland eine wichtige Rolle. Auch spiele die Fluchtgeschichte eine wichtige Rolle um Sympathiepunkte zu sammeln. Wie die Welt berichtet habe eine Person, die beispielsweise Folter erlebte oder vor politischer/ ethnischer oder religiöser Verfolgung floh, deutlichere Chancen in der europäischen Gesellschaft akzeptiert zu werden.

Wirtschaftsflüchtlinge werden weniger angesehen und hätten es deutschlich schwerer als Migranten in einem europäischen Land anerkannt zu werden.

Insgesamt aber sei die Bereitschaft zur Aufnahme noch immer sehr hoch in Europa, auch wenn die Zahlen noch gering bleiben. Auf eine Million EU-Einwohner kommen 599 Asylbewerber.

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