Deutschland: Das Zuhause für die italienische Mafia

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.09.2016 00:00
Aktualisiert 29.09.2016 17:04
dpa

„Mafia-Strukturen fallen hierzulande kaum auf. Deutschland ist der Rückzugsraum und der Ort, um Geld zu waschen. Gemordet wird zu Hause", sagte die italienisch-deutsche Politikerin Laura Garavini, in einem Spiegel Interview, das am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Laura Garavini ist Abgeordnete im italienischen Parlament und Vertreterin des Anti-Mafia-Ausschusses. Sie lebt in Berlin und gründete hier gemeinsam mit italienischen Restaurantbesitzern die Initiative "Mafia? - Nein Danke".„Die organisierte Kriminalität Italiens, allen voran die 'Ndrangheta aus Kalabrien, arbeitet inzwischen wie ein multinationaler Konzern. Sie investiert ihre Milliarden aus Drogenhandel, Waffenhandel und Erpressung dort, wo die Bedingungen am günstigsten sind: Also dort, wo die Profite am höchsten und das Risiko der Entdeckung am geringsten sind. Und das ist in Deutschland der Fall", so schilderte sie die Struktur der Mafia und meinte, dass diese in Deutschland kaum auffallen würden.

Das der normale deutsche Bürger die Mafia nicht als direkte Bedrohung sehe, neige dazu, das Problem zu unterschätzen und die wachsende Gefahr zu übersehen.

Die Mitglieder der Mafia-Clans seien der deutschen Behörde weitgehend bekannt, jedoch gäbe es keine Anti-Mafia Gesetze wie in Italien, um Verdächtigen die Telefongespräche abzuhören oder ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Die Maßnahmen die in Deutschland wie z.B. bei Daish-Verdacht ergriffen werden, würden für den Mafia-Terror nicht in Frage kommen. Die müsse sich ändern und für jene Terrorgruppe und Mafia-Clan angewendet werden.

Laut einer Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) im Jahr 2014, gäbe es in Deutschland mutmaßliche 462 Mafia-Mitglieder, davon seien 283 Mitglied der 'Ndrangheta-Gang.

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