Vorerst kein Laptop-Verbot für US-Direktflüge aus Europa

DAILYSABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.05.2017 00:00
Aktualisiert 18.05.2017 13:26
Reuters

Die EU und die USA haben Gespräche über ein Laptop-Verbot im Handgepäck für Flüge aus Europa in die Vereinigten Staaten ohne Ergebnisse vertagt.

Bei einer Zusammenkunft in Brüssel verständigten sich hochrangige EU- und US-Vertreter am Mittwochabend darauf, im Bereich der Luftfahrtsicherheit weiter eng zusammenzuarbeiten. In der kommenden Woche in Washington wollten sie nun weiterverhandeln.

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump überlegt offiziell seit einer Woche, das Verbot von Notebooks und Tablets an Bord von Passagiermaschinen auf einige europäische Länder auszuweiten.

Im März hatten die USA und Großbritannien das Mitführen von Laptops im Handgepäck für mehrere Flughäfen in muslimischen Staaten erlassen und dies mit einer Terrordrohung begründet.

Die Folgen wären massiv: Die alte Untersagung betrifft nach Berechnungen der Iata 350 Flüge in der Woche. Bei einer Ausweitung auf europäische Flughäfen würden die Zahl auf 390 steigen - täglich. Gleichzeitig nehmen 60 Prozent bis 90 Prozent der Passagiere, die in Europa starten, einer Studie des Flughafenverbands ACI Europe zufolge ein größeres elektronisches Gerät mit ins Flugzeug.

Die wirtschaftlichen Einbußen für Fluggesellschaften wären groß. Die Verbindungen von Europa nach Nordamerika sind eine der lukrativsten Routen für die Lufthansa, da dort viele Geschäftsleute mit teuren Business-Class-Tickets unterwegs sind. Manager und Vertriebsleute arbeiten häufig an Bord und wären von einem Laptop-Verbot stark betroffen.

Auch die türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines ist von der Regelung direkt betroffen, bietet allerdings eine Alternative für die Fluggäste an. Seit Anfang Mai können bei den Flügen in die USA, Laptops vom Flugpersonal angefordert werden. Bisher können nur die Business-Class Passagiere das Angebot in Anspruch nehmen. Die Laptops bieten höchste Sicherheit und schützen die Privatsphäre der Nutzer durch „automatisches löschen" aller persönlichen Daten nach dem Abschalten des Geräts.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen