Papst Franziskus trifft auf US-Präsidenten Trump

DPA
VATIKANSTADT
Veröffentlicht 24.05.2017 00:00
Aktualisiert 24.05.2017 13:16
AFP

Bei seinem ersten Treffen mit US-Präsident Donald Trump hat Papst Franziskus auf die Bedeutung des Friedens hingewiesen. Er überreichte dem Republikaner eine Medaille und äußerte den Wunsch, dass er für den Frieden arbeiten werde.

Trump erklärte, der Besuch sei ihm eine «große Ehre». Die etwa halbstündige Privataudienz war die erste Begegnung zwischen dem Katholikenoberhaupt und dem Präsidenten, die bei zentralen politischen Themen grundsätzlich andere Anschauungen vertreten und sich im vergangenen Jahr gegenseitig kritisiert hatten.

Trump versicherte dem Pontifex im Anschluss an das Gespräch, er werde dessen Worte in Ehren halten. «Danke, danke, ich werde nicht vergessen, was Sie gesagt haben.» Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Auf der Medaille, die der Papst dem Präsidenten übergab, war ein Olivenzweig zu sehen. «Ein Symbol des Friedens», sagte der Argentinier. Trump antwortete: «Frieden können wir gebrauchen.»

Mit auf den Weg gab der Pontifex dem US-Präsidenten auch seine 2017 veröffentlichte Friedensbotschaft, die er für ihn unterschrieben hatte. Außerdem schenkte er ihm drei seiner Lehrschreiben - darunter die zweite Enzyklika «Laudato si'», die sich mit dem Umwelt- und Klimaschutz befasst - ein Thema, bei dem die Positionen der Beiden weit auseinander gehen. «Ich werde sie lesen», sagte Trump. Er überreichte Franziskus eine Box mit Büchern von Martin Luther King sowie eine Bronze-Skulptur.

Der Präsident wurde bei der Ankunft begleitet von seiner Frau Melania und Tochter Ivanka, die beide schwarze Kleider und schwarze Schleier trugen. Begrüßt wurden sie vom deutschen Präfekten des Päpstlichen Hauses, Georg Gänswein.

Der Republikaner ist nicht für eine überzeugte Religiosität bekannt. Andere Präsidenten zeigten ihren Glauben oft leidenschaftlich, bei dem 70-Jährigen fehlt das. Er ist Presbyterianer, das ist der größte Zweig der reformierten Kirchen. Er bezeichnet sich als Protestant. Mit dem christlichen Gedanken der Vergebung kann er nach eigenem Bekunden nichts anfangen.

Der Besuch in Rom war zugleich sein erster Aufenthalt in Europa als Präsident. Überall in der Stadt waren die Sicherheitsvorkehrungen extrem hoch. Nach dem Treffen mit dem Papst besuchte Trump den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella. Nach einem Treffen mit Ministerpräsident Paolo Gentiloni wollte Trump weiter nach Brüssel reisen.

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