Kritik an Londoner Behörden: Angreifer war bekannt

DPA
LONDON, Großbritannien
Veröffentlicht 06.06.2017 00:00
Aktualisiert 06.06.2017 12:27
REUTERS

Nach dem Anschlag von London sind die britischen Sicherheitsbehörden in die Kritik geraten. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie einen der mutmaßlichen Attentäter trotz seiner bekannten radikalen Haltung nicht stärker kontrolliert hätten.

Khuram Shazad Butt hatte in einer 2016 ausgestrahlten TV-Dokumentation unter anderem mit einer Flagge der Terrormiliz Daesh posiert. Großbritanniens Anti-Terror-Chef Mark Rowley teilte mit, der Mann sei damals überprüft worden. Aber die Behörden hätten keine Belege gefunden, dass er einen Anschlag plane. Daher sei der in Pakistan geborene Brite, , nachrangig eingestuft worden.

Trotz seiner Verbindungen zu Terroristen arbeitete Butt von Mai bis Oktober 2016 für die Londoner U-Bahn. Die Zeitung «The Times» berichtete, Butt habe Verbindungen zu einem der Attentäter des Londoner Terroranschlags vom 7. Juli 2005, bei dem Dutzende Menschen getötet worden waren, sowie zu einem bekannten Propaganda-Funktionär gehabt.

Der 27-Jährige war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er lebte im Ostlondoner Stadtteil Barking, wie auch der zweite mutmaßliche Attentäter Rachid Redouane. Der 30-Jährige aus Marokko hatte eine kleine Tochter mit einer 38-jährigen Frau, die unterschiedlichen Berichten zufolge entweder aus Irland oder aus Schottland stammt. Er war der Polizei offenbar nicht bekannt.

Zum dritten Angreifer, der an dem Anschlag am Samstagabend mit mindestens sieben Toten und Dutzenden Verletzten beteiligt war, sind bisher noch keine Details veröffentlicht worden.

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