Franzosen wählen neues Parlament

AFP
PARIS
Veröffentlicht 11.06.2017 00:00
Aktualisiert 11.06.2017 09:41
AFP

Einen Monat nach der Präsidentschaftswahl sind die Franzosen zur Wahl einer neuen Nationalversammlung aufgerufen. In der ersten Runde der Parlamentswahl am Sonntag steuert der sozialliberale Staatschef Emmanuel Macron auf einen weiteren Erfolg zu: Seine Bewegung La République en Marche (Die Republik in Bewegung) könnte zusammen mit der verbündeten Zentrumspartei MoDem mit rund 30 Prozent stärkste Kraft werden.

Umfragen sahen die konservativen Republikaner zuletzt bei rund 22 Prozent, die rechtspopulistische Front National (FN) von Marine Le Pen bei 17 Prozent, die Bewegung Das unbeugsame Frankreich des Linkspolitikers Jean-Luc Mélenchon bei elf Prozent und die Sozialisten von Ex-Staatschef François Hollande bei acht Prozent.

Die 577 Abgeordneten der Nationalversammlung werden in zwei Runden nach dem Mehrheitswahlrecht bestimmt. Über die endgültige Verteilung der Mandate entscheidet die zweite Wahlrunde am Sonntag kommender Woche.

Prognosen zufolge kann Macron dann mit einer bequemen absoluten Mehrheit rechnen. Damit könnte der erst 39-jährige Staatschef seine Reformvorhaben wie eine weitere Lockerung des französischen Arbeitsrechts umsetzen.

Zur Wahl aufgerufen sind mehr als 47 Millionen Franzosen. Die Wahllokale öffneten am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr. Die letzten Wahlbüros schließen um 20.00 Uhr, unmittelbar im Anschluss werden die ersten Hochrechnungen erwartet.

Wegen der Anschlagsgefahr findet die Wahl unter strikten Sicherheitsvorkehrungen statt. Im Einsatz sind rund 50.000 Polizisten und tausende Soldaten. In Frankreich herrscht seit den Pariser Anschlägen vom November 2015 der Ausnahmezustand.

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