Türkei schickt straffällig gewordenes Daesh-Mitglied zurück in die Schweiz

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.07.2017 00:00
Aktualisiert 27.07.2017 12:02
Türkei schickt straffällig gewordenes Daesh-Mitglied zurück in die Schweiz

Die türkischen Zollbehörden am Istanbuler Atatürk-Flughafen wiesen den zuvor in der Schweiz wegen der Mitgliedschaft zur Daesh-Terrororganisation verurteilten Iraker Wesam A. in die Schweiz ab.

Die Schweizer Sicherheits- und Migrationsbehörden beschäftigten sich seit Monaten mit der Frage, wie sie Helfer und Mitglieder der Terrororganisation Daesh loswerden können. Im Zentrum der amtlichen Bemühungen stehen die drei verurteilten Mitglieder der Schaffhauser Daesh-Zelle.

Sie haben ihre mehrjährigen Freiheitsstrafen verbüßt. Trotzdem beurteilt das Bundesamt für Polizei (Fedpol) das Trio aber nach wie vor als Gefahr für die Sicherheit des Landes. Doch eine Rückreise in die irakische Heimat wäre für die drei nicht möglich, da ihnen dort Folter und Tod droht.

Im Fall von Wesam A., der seit über zwölf Jahren in Zürich und Aargau lebt, zeichnete sich jedoch eine vermeintliche Lösung ab. Der Terrorhelfer hatte seine Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren abgesessen, danach wollte er die Schweiz mit seiner Familie zusammen freiwillig verlassen.

So wie der schweizerische „Tagesanzeiger" berichtete, unterstützen die Schweizer Behörden den 32-Jährigen bei den Vorbereitungen zur Ausreise, indem sie der Kleinfamilie insgesamt 7.000 Schweizer Franken finanzielle Rückkehrhilfe gewährten. Straffällige sind von dieser Unterstützung ausgeschlossen, Angehörige jedoch nicht.

Der Terrorhelfer bestieg in Zürich ein Flugzeug nach Istanbul, doch die türkischen Zollbehörden ließen ihn nicht ins Land. Den Kontrolleuren am Zoll lag ein Dokument von 2014 vor, in diesem die Schweiz die Türkei vor Wesam A. warnte. Das verurteilte Daesh-Mitglied musste nach der Identifizierung in die Schweiz zurückkehren.

Im Februar startete die Türkei einen ihrer größten Operationen gegen die Terrororganisation, die auch für eine Reihe von Attentaten im türkischen Inland verantwortlich ist.

Seit Gründung der Daesh im kriegszerrütteten Syrien und Irak, hat die Türkei mehr als 5.000 mutmaßliche Terroristen festgenommen und über 3.290 ausländische Terroristen aus 95 verschiedenen Ländern abgeschoben. Mindestens 38.269 Personen wurde die Einreise in die Türkei verweigert.

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