THY-Pilot verweigert Abflug, um Flüchtlingsabschiebung in London zu verhindern

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.08.2017 00:00
Aktualisiert 31.08.2017 15:22
REUTERS

Ein Pilot der Turkish Airlines (THY) verhinderte die Abschiebung eines jungen afghanischen Asylsuchenden aus Großbritannien, indem er sich weigerte abzuheben, nachdem er bemerkt hatte, dass das Leben des jungen Mannes von den Taliban bedroht war.

Der Vorfall ereignete sich Berichten zufolge im Londoner Heathrow-Flughafen, wo die Abschiebung des Asylsuchenden mit dem Flugzeug über Istanbul nach Afghanistan erfolgen sollte.

Eine Gruppe von Aktivisten begleitete den 22-jährigen Samim Bigzad und versuchte die Abschiebung des jungen Mannes zu verhindern.

„Ich werde nicht abheben, da das Leben des Jungen gefährdet ist. Daher werden Sie ihn auch nicht mitnehmen können", erklärte der Pilot den Behörden, nachdem er über die Situation des Asylbewerbers informiert worden war.

Bigzad wurde Berichten zufolge anschließend ins „Brook House Immigrations Aufenthalts Zentrum" in der Nähe des Gatwick-Flughafens gebracht.

Der Cousin des afghanischen Mannes sprach zur „The Independent" und erklärte, dass Bigzad, Kabul vor zwei Jahren verlassen hatte, nachdem er von der Taliban-Terrorgruppe bedroht worden war.

Sein Asylantrag sei angeblich von britischen Behörden abgelehnt worden. Ihm sei auch das Einspruchsrecht verweigert worden sein. „The Independent" berichtete zudem, dass er während eines Termins bei einer Einwanderungsbehörde in London im Juli festgenommen wurde.

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