Döner könnte in EU verboten werden

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 30.11.2017 00:00
Aktualisiert 30.11.2017 16:42
AA

Eines der beliebtesten Fast-Food-Snacks der Deutschen könnte demnächst verboten werden: Der Döner. Das Phosphat, das bei dessen Zubereitung genutzt wird, könnte von dem Europaparlament als gesundheitsschädlich eingestuft werden. Dadurch wäre der Döner aus dem Verkehr gezogen – zum Missfallen der Konsumenten.

Die Abstimmung des Parlaments soll übernächste Woche erfolgen.

Der Zusatz von Phosphaten in verarbeitetem Fleisch ist in der EU derzeit nicht grundsätzlich erlaubt. Wegen Regulierungslücken und Ausnahmen werden sie aber genutzt, um das Austrocknen von Fleisch zu verhindern und den Geschmack länger zu erhalten. Einigen Studien zufolge gibt es aber Gesundheitsbedenken beim Einsatz von Phosphaten in Nahrungsmitteln.

Mitglied des Umweltausschusses Renate Sommer (CDU) erklärte in ihrem Facebook-Post, dass diese Aktion lächerlich sei und „wohl eher der Panikmache" diene.

„Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft eine Aufnahme von bis zu 4.200 mg Phosphat pro Tag als unbedenklich ein. Eine Portion Döner enthält aber gerade einmal 134 mg Phosphat. Zum Vergleich: Durch den Verzehr von Döner nimmt ein Unionsbürger im Jahr maximal so viel Phosphat zu sich wie mit 1,5 Liter Cola", schrieb Sommer.

Solle es trotzdem zu einem Verbot des Phosphatzusatzes kommen, würde die Dönerproduktion zum Erliegen kommen. „80 Prozent der in der EU verkauften Dönerspieße werden in Deutschland produziert. Es drohen nun Umsatzeinbußen von insgesamt circa 10,5 Millionen Euro pro Tag sowie der Wegfall von 110.000 Arbeitsplätzen", so Sommer.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen