UNO untersucht möglichen Einsatz von Chemiewaffen durch Assad-Regime

DAILY SABAH MIT AFP
GENF, Schweiz
Veröffentlicht 06.02.2018 00:00
Aktualisiert 06.02.2018 18:00
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Die Vereinten Nationen haben Untersuchungen zu möglichen Giftgasangriffen der syrischen Regimetruppen auf zwei Rebellenhochburgen eingeleitet. Sie habe "vielfältige Informationen" zu Chlorgasangriffen auf die Stadt Sarakeb in der Provinz Idlib und auf die Stadt Duma in Ost-Ghuta erhalten, teilte die UN-Untersuchungskommission zu Syrien am Dienstag in Genf mit. Diese Hinweise würden nun überprüft.

In den vergangenen Wochen waren Vorwürfe laut geworden, dass das Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad in der belagerten Rebellenhochburg Ost-Ghuta Chlorgas eingesetzt habe. Am Sonntag gab es zudem Hinweise auf einen Chlorgasangriff in Idlib. Damaskus bestreitet die Vorwürfe.

Die USA hatten im UN-Sicherheitsrat am Montag (Ortszeit) erneut gefordert, den mutmaßlichen Chlorgasangriff in Duma "auf das Schärfste" zu verurteilen. Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, sagte, es gebe "offensichtliche Beweise von dutzenden Opfern", dass bei Angriffen auf Ost-Ghuta Chlorgas eingesetzt worden sei. Offensichtlich setze die Assad-Regierung Chlorgas gegen ihr eigenes Volk ein, sagte Haley.

Russland verhinderte jedoch die Verurteilung. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia warf den USA stattdessen eine "Propagandakampagne" vor. Er präsentierte einen Gegenentwurf, in dem lediglich eine "glaubhafte und professionelle Überprüfung" der Berichte zu den Angriffen in Ost-Ghuta gefordert wurde.

Die UN-Untersuchungskommission unter der Leitung des Brasilianers Paulo Pinheiro hatte die syrische Assad-Regierung bereits im vergangenen Jahr für einen Angriff mit dem Giftgas Sarin am 4. April verantwortlich gemacht, durch den mehr als 80 Menschen getötet worden waren.

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