Niederländischer Außenminister gegen multiethnische Gesellschaft

DAILY SABAH MIT AFP
DEN HAAG
Veröffentlicht 20.07.2018 00:00
Aktualisiert 20.07.2018 11:16
AFP

Der niederländische Außenminister Stef Blok hat am Donnerstag mit Äußerungen zur Einwanderung und zu multikulturellen Gesellschaften scharfe Kritik auf sich gezogen.

Blok hatte laut einer in der Fernsehsendung "Zembla" gezeigten Aufnahme bei einem privaten Treffen vergangene Woche gesagt, ihm falle kein Beispiel einer multiethnischen Gesellschaft ein, in der Menschen unterschiedlicher Kulturen friedlich zusammenlebten.

Blok bezeichnete zudem die ehemalige niederländische Kolonie Suriname als "gescheiterten Staat", der wegen seiner "ethnischen Spaltungen" ernsthafte Probleme habe. Zur Debatte um eine Verteilung von Flüchtlingen in Europa sagte Blok, in Osteuropa würden Migranten ohnehin nur "zusammengeschlagen" werden. Die Vorbehalte gegenüber Menschen unterschiedlicher Herkunft seien wohl tief in den menschlichen Genen verankert, sagte er.

Nach scharfer Kritik auch aus seiner eigenen rechtsliberalen Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) von Ministerpräsident Mark Rutte bedauerte Blok am Mittwoch in einem Brief an das Parlament seine "unglückliche Wortwahl". Er entschuldigte sich zugleich für Verletzungen, die er verursacht haben könnte. Der Abgeordnete Kees Verhoeven von der sozialliberalen Koalitionspartei D66 forderte jedoch von Blok eine Erklärung für seine "unfassbaren Äußerungen", während die Opposition eine Sondersitzung des Parlaments verlangte.

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