Italien ermittelt gegen deutsche Flüchtlingsretter

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 28.07.2018 00:00
Aktualisiert 28.07.2018 13:15
AFP

Italien geht einem Medienbericht zufolge verschärft gegen private Seenotretter vor. Die Staatsanwaltschaft im sizilianischen Trapani habe Ermittlungen gegen mehr als 20 Helfer wegen des Verdachts der Unterstützung illegaler Migration nach Italien aufgenommen, berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Betroffen sind demnach Mitglieder der Organisationen "Ärzte ohne Grenzen" und "Save the Children". Zehn der Beschuldigten hätten zur Besatzung des Rettungsschiffes "Iuventa" des Berliner Vereins "Jugend rettet" gehört, hieß es weiter.

Die "Iuventa" war bereits im vergangenen Sommer von italienischen Behörden beschlagnahmt worden. Zuvor hatte das Schiff bei Hilfseinsätzen im Mittelmeer Flüchtlinge aufgenommen. Die Ermittler in Trapani verdächtigen die Retter laut "Spiegel", mit libyschen Schleusern zusammengearbeitet zu haben.

Die neue italienische Regierung wehrt sich seit Wochen gegen die Aufnahme geretteter Flüchtlinge. So untersagte Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega-Partei zunächst Schiffen von Nichtregierungsorganisationen mit Flüchtlingen sowie auch Schiffen internationaler Missionen das Einlaufen in italienische Häfen. Zuletzt drohte Rom, diese auch für die EU-Marinemission "Sophia" sperren zu wollen.

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