„Pech gehabt Ali!“: Rechtspopulistische FPÖ erntet Kritik für rassistisches Video

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.11.2018 00:00
Aktualisiert 14.11.2018 17:21
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Die rechtspopulistische „Freiheitliche Partei Österreichs" (FPÖ) hat am Dienstag ein Video geteilt, in dem Türken und Muslime als Betrüger dargestellt werden – und erntete dafür heftige Kritik von allen Seiten.

In dem 39 Sekunden langen Video geht es um eine neue Gesundheitskarte, die im kommenden Jahr mit einem Foto ausgestattet werden soll. Im animierten Spot der FPÖ ist ein Mann mit einem Fes zu sehen, der den Namen Ali trägt und seine „Zähne auf Vordermann bringen lassen" will. Dafür hat er jedoch keine eigene Karte dabei, sondern die von seinem Cousin Mustafa. Weil die Karte aber in Zukunft mit einem Foto ausgestattet ist, scheitert Ali an seinem Vorhaben. „Pech gehabt Ali. Es heißt nun: Sozialmissbrauch ade", so der FPÖ-Kommentar im Anschluss.

Aufgrund der heftigen Kritik wurde das Video mittlerweile von den sozialen Medien gelöscht. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sagte gegenüber der Nachrichtenagentur APA, dass das Video „durch ein Kommunikationsproblem" online gegangen sei. Man hätte es „anders darstellen können".

Das offensichtlich gegen die türkisch-muslimische Minderheit im Land gerichtete Video sorgte auch bei vielen Bürgern für Unverständnis. Bei der Polizei sollen daher bereits einige Strafanzeigen eingegangen sein.

Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) teilte unterdessen auf ihrer Facebook-Seite eine Erklärung, in der sie das Video verurteilt. Es sei „unfassbar, dass gerade die FPÖ heute einen Gipfel zum Thema «Hass im Netz» abhält und das, obwohl sie selber der Gipfel des Hasses im Netz ist." Das „rassistische Video" sei ein weiterer Tiefpunkt der FPÖ.

Sogar der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der für seine rechtspopulistischen Vorstöße bekannt ist, sprach sich deutlich gegen das Video aus. „Ich lehne dieses Video klar ab und halte es für nicht akzeptabel und finde es auch wichtig, dass es vom Netz genommen wurde", sagte er gegenüber der Presse.

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